Monatsarchiv: Januar 2008

Neues Deutschland: Studieren auf Pump: Breites Angebot von Studienkrediten und Bildungsfonds

Studierende, die zum Leben genug, aber zum Studieren zu wenig haben, sollten auch ein Auge auf die
»Studienbeitragskredite« der Landesbanken werfen. Ein solcher Kredit übernimmt die Kosten, die durch Studiengebühren
anfallen und überweist den entsprechenden Betrag unmittelbar an die Universität. »Vom Geld sieht der Studierende nichts, er kommt also auch nicht in die Versuchung, es aus Versehen auszugeben«, sagt Felix Bodeewes vom Internetratgeber Forium. Im aktuellen Ratgeber »Studienkredite« gibt das kommerzielle Verbraucherportal im Internet (www.forium.de) durchaus nützliche Hinweise darauf, wie Studierende mit einem Studienkredit schneller durchs Studium kommen können. Detailliertwerden einzelne Angebote der Banken und Sparkassen vorgestellt. Neben den bundesweit erhältlichen nennt Forium auch regionale Angebote.

Bei allen Unterschieden der Offerten im Einzelnen, Branchenprimus unter den überregionalen Banken ist die KfW-Förderbank.Mit 23.000 laufenden Verträgen sieht sich die KfW-Bank selber als Nummer eins. Sieben Jahre kann auf Pump gelernt werden,die Rückzahlungsfristen sind großzügig und der Zins niedrig.

Ursprünglich hatte die frühere Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den
Ländern gehört, Studiendarlehen schon zum Oktober 2005 anbieten wollen. Der Start war jedoch wegen der überraschendenBundestagswahl verschoben worden, um nicht in die politische Diskussion um die Einführung von Studiengebühren hinein zu geraten. Die Studiengebühren sind nun in den meisten Bundesländern da und die Bedenken ausgeräumt. Bank-»Bafög« soll allein zurDeckung der Lebenshaltungskosten gewährt werden, nicht zur Finanzierung von Studiengebühren, versichern Politiker und KfW-Förderbank standhaft. Im Übrigen trage die Staatsbank, so das Bundesbildungsministerium, sämtliche Risiken selber, für den Bundeshaushalt drohe keine Belastung.

Trotzdem kommt das Studium auf Pump dem heute Lernenden morgen unterm Strich teuer zu stehen: Über eine Laufzeit von bis zu 14 Semestern kann sich das Darlehen auf einen Gesamtbetrag von bis zu 54.600 Euro summieren – plus Zinsen. Die Rückzahlung soll dann spätestens nach 25 Jahren abgeschlossen sein.

Der variable Zinssatz beträgt bei der KfW-Bank zur Zeit effektiv 6,34 Prozent (einschließlich Gebühr) und wird halbjährlich an die aktuellen Kapitalmarktzinsen angepasst. Er kann also sinken, aber auch steigen. Dabei richtet sich die KfW-Bank nach dem zur Zeit (noch) niedrigen Zinssatz »Euribor«, der unter europäischen Banken intern üblich ist. Um das Zinsrisiko für den Studierenden langfristig kalkulierbarer zu machen, garantiert die KfW-Förderbank auf Wunsch einen Maximalzinssatz. Die Kredite werden über normale Banken abgewickelt, wobei die Kredite von der KfW finanziert werden. Als Vertriebspartner stehen die örtlichen Studentenwerke bereit, deren Berater von der KfW-Bank geschult wurden. Kreditanträge können auch bei allen Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen sowie bei privaten Banken wie Citibank, Commerzbank, HVB-HypoVereinsbank, MLP Bank und SEB gestellt werden.

Quelle: http://www.neues-deutschland.de/artikel/123131.html