Schlagwort: Vorsorge

Wie schließe ich eine Riester-Rente ab?

Zunächst einmal sollte man sich eingehend über die möglichen Anlagemöglichkeiten informieren. Was passt am besten zur persönlichen Risikobereitschaft? Wenn man weiß, in welche Form der Riestervorsorge man investieren will, sollte man sich über ein gutes Produkt informieren. Geeignet sind nur Produkte, die ein Zertifikat der Bundesanstalt für Finanzdienstleistung haben. Das Zertifikat ist jedoch keine Aussage über die Qualität eines Angebots. Es sagt für den Sparer nur aus, dass das entsprechende Produkt über Riester gefördert werden kann.

Hierzu kann man sowohl verschiedene Tests in Zeitschriften oder im Internet zu Rate ziehen als auch einen Berater konsultieren. Ebenso sollte man sich bei einer Versicherung oder Bank die mögliche Rendite unverbindlich errechnen lassen und sich natürlich genau nach anfallenden Kosten (Abschlussgebühr z.B.) erkundigen. Ist die Entscheidung gefallen, sollte man einen Termin bei der Bank oder Versicherung machen und sich dort in Ruhe die Unterlagen durchsehen und auf jeden Fall alle Unklarheiten durch gezieltes Nachfragen beseitigen.

Für wen eignet sich welche Form der Riester-Rente am besten?

Für ältere Sparer sind Banksparpläne besonders attraktiv, weil keine Abschlusskosten anfallen, die in den ersten Jahren die Rendite schmälern würden. Sie bieten zwar hohe Sicherheit allerdings auch eine schmalere Rendite.

Dem gegenüber können Fondssparpläne nicht mit großer Sicherheit punkten, dafür aber mit besseren Renditechancen. Sind deswegen eher etwas für den risikofreudigen Anleger, der noch Zeit bis zum Renteneintritt hat.
Klassische Rentenversicherungen bieten zwar hohe Sicherheit, sind aber relativ unflexibel, gerade zu Beginn der Laufzeit. Das liegt an den Abschlusskosten, die bei Versicherungsbeginn anfallen. Bei Riester-Policen müssen die Kosten zwar über mindestens fünf Jahre verteilt werden. Trotzdem bilden Sparer am Anfang kaum Kapital, sondern zahlen vor allem Gebühren ab. Sind also auch eher etwas für die langfristige Altersvorsorge.

Fondspolicen eignen sich besonders für Anleger, denen Fondssparpläne zu riskant und normale Rentenversicherungen zu renditearm sind. Bei Angeboten mit hohem Fondsanteil sind in der Regel nur die eingezahlten Beiträge gesichert, eine Garantieverzinsung gibt es nicht. Dafür locken bessere Ertragschancen. Als Nachteil der Fondspolicen erweist sich die doppelte Kostenbelastung. Eine Police mit unbegrenztem Fondsanteil ist daher nur für junge Sparer zu empfehlen.

Wohn-Riester eignet sich für diejenigen, die mit einer selbst genutzten Immobilie für ihr Alter vorsorgen möchten. So können sie sich im Alter die Miete sparen.

Welche verschiedenen Formen von Altersvorsorgeverträgen gibt es?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten zu riestern: Das Angebot reicht von Fondssparplänen mit hohem Aktienanteil über klassische Rentenversicherungen bis hin zu konservativen Banksparplänen mit fester Verzinsung und fondsgebundener Rentenversicherung. Rückwirkend seit Januar 2008 gibt es auch die neue Möglichkeit, mit Wohn-Riester für das Alter vorzusorgen.

Welches Produkt besonders geeignet ist, hängt vor allem vom Alter des Sparers und der aktuellen Lebenssituation ab. Je früher man anfängt, desto risikoreicher darf die Anlage sein. Mit zunehmendem Alter sollte die Umschichtung in sichere Vorsorgeprodukte erfolgen.
In unserer Übersicht finden Sie noch weitere Informationen zu den Themen:
Banksparplan, Fondssparplan, klassische Rentenversicherung, fondsgebundene Rentenversicherung sowie zum neuen Wohn-Riester.

Sagt ein Zertifikat bei Altersvorsorgeverträgen auch etwas über deren Qualität aus?

Nein. Die Zertifizierungskriterien geben lediglich an, welche Altersvorsorge-Verträge gefördert werden können. Eine Zertifizierung ist jedoch kein Gütesiegel für die Qualität eines Riester-Vertrages. Hierzu sollte sich jeder, der einen Vertrag abschließen will, zusätzlich erkundigen.

Was wird gefördert?

Gefördert werden nur Altersvorsorge-Verträge, die das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen zertifiziert hat. Für die Zertifizierung gelten bestimmte Voraussetzungen. Die genauen Bedingungen, also die Zertifizierungskriterien, finden Sie in der folgenden Frage aufgelistet.

Die Zertifizierungskriterien geben lediglich an, welche Altersvorsorge-Verträge gefördert werden können. Eine Zertifizierung ist aber kein Gütesiegel für die Qualität eines Riester-Vertrages.

Wie hoch ist die staatliche Förderung durch Steuervorteile?

In der jährlichen Steuererklärung kann man seine Beiträge in die private Altersvorsorge als Sonderausgaben absetzen – und die staatlichen Zulagen gleich mit. Man gibt also die komplette Leistung, die im entsprechenden Jahr in den Riester-Vertrag geflossen ist, als Sonderausgaben an. Allerdings gilt hier eine Höchstgrenze und die beträgt im Jahr 2008 für Ledige 2.100 Euro, jedem Ehepartner steht dieser Höchstbetrag gesondert zu. Je mehr man also in seinen Vertrag einzahlt, desto mehr kann man an der Steuer sparen. Schöpft allerdings der eine seinen Sonderausgabenhöchstbetrag nicht voll aus, kann er den Rest nicht an seinen Partner übertragen.

Das Finanzamt prüft automatisch, ob Ihnen über die Zulage(n) noch eine weitere Steuererstattung zusteht. Sofern Ihnen durch die Berücksichtigung des Sonderausgabenabzugs eine Steuererstattung zusteht, wird sie direkt auf das Konto gezahlt, das Sie für mögliche Rückzahlungen in Ihrer Steuererklärung angeben. Die Zulage erhalten Sie jedoch direkt auf Ihr Riester-Konto eingezahlt.

Wie komme ich an die Zulagen?

Wer die Zulagen für das laufende Jahr einstreichen will, muss bis zum Ende des Jahres einen Riester-Vertrag abschließen und den Eigenbeitrag rechtzeitig überweisen. Die Zulagen werden vom Staat nicht automatisch gutgeschrieben, sondern müssen beantragt werden. Dazu bleiben nach Ablauf des Beitragsjahres zwei Jahre Zeit, danach verfällt der Anspruch.
Klar ist: Je schneller die Zulagen auf dem eigenen Konto landen, desto länger kann das Geld arbeiten (Zinseszinseffekt).

In der Vergangenheit haben es viele Sparer versäumt, ihren Zulagenantrag abzugeben. Das Verfahren wurde deshalb vereinfacht.
Anleger können nun einen Dauerzulagenantrag stellen. Den Antrag erhalten Sie vom Anbieter ihres Altersvorsorgevertrages. Dabei bevollmächtigen sie den Riester-Anbieter, dass dieser den Antrag eigenständig einreichen kann. So läuft die jährliche Antragsprozedur automatisch. Wenn sich etwas an den Zulagenvoraussetzungen ändert, etwa durch die Geburt eines Kindes, muss der Anbieter allerdings informiert werden.

Was passiert im Falle einer Scheidung mit den Altersvorsorgeverträgen?

Geschiedene Ehepartner, die zu den geförderten Personen gehören, führen ihren Altersvorsorgevertrag weiter und bekommen auch weiterhin die Förderung. Wenn ein Partner allerdings nur mittelbar zulagenberechtigt ist, also selbst keine versicherungspflichtige Tätigkeit ausübt, erlischt der Anspruch auf Förderung. Der Vertrag kann so lange ruhen, bis der Geschiedene wieder heiratet und einen neuen mittelbaren Anspruch erwirbt oder selbst eine versicherungspflichtige Tätigkeit aufnimmt oder in Rente geht.

Kann ich Zulagen und Eigenbeitrag auch im Voraus berechnen?

Ja, über einen so genannten Riester-Rechner lässt sich ganz genau ermitteln, welche Zulagen man bekommt und wie hoch die eigene Sparleistung sein muss, um die vollen Zulagen zu erhalten. Auch die steuerlichen Vorteile lassen sich mithilfe eines Riester-Rechners im Internet ermitteln.

Beispielsweise auf  dem Portal ihre-vorsorge.de, einer Initiative der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See finden Sie einen Riester-Rechner.

Große Renditerisiken bei der gesetzlichen Rentenversicherung

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) belegt: Das Renditerisiko der gesetzlichen Rentenversicherung war in den letzten 30 Jahren höher als das am Kapitalmarkt.
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