Gründlich informieren
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Ist eine Besichtigung möglich, nimmt man am besten einen Bausachverständigen mit, denn gerade bei Einfamilienhäusern sind viele Einzelheiten zu beachten, die ein Laie leicht übersieht.
Allerdings gewähren nicht alle Eigentümer möglichen Kaufinteressenten Zutritt. Dann sinkt der Verkaufswert um einen Sicherheitsabschlag von 20 Prozent. Für den persönlichen Eindruck vom Objekt bleibt in diesem Fall nur der Blick von außen. Mehr Klarheit schafft das Wertgutachten des gerichtlich bestellten Sachverständigen, das zwischen 20 und 30 Seiten umfasst.
Es liegt zusammen mit dem Grundbuchauszug beim Rechtspfleger in der Zwangsversteigerungsabteilung des Amtsgerichts. Manchmal ist gegen Gebühr eine Kopie des Gutachtens erhältlich, einige Gerichte stellen die Informationen auch ins Internet.
Doch auch der Sachverständige hat nicht unbedingt Zutritt zur Immobilie, entsprechend unsicher ist die Schätzung des Verkehrswerts. Achten Sie darauf, wann das Gutachten erstellt wurde. Bis zum Versteigerungstermin vergehen oft einige Monate, in denen sich der Wert der Immobilie verschlechtern kann, etwa durch Leerstand. Denken Sie daran: Bei einer Versteigerung gibt es keine Gewährleistungspflicht. Selbst wenn der bisherige Eigentümer das Hausinnere kurz vor der Versteigerung zu Kleinholz verarbeitet, können Sie niemanden haftbar machen. Auch wenn der Sachverständige beim Wertgutachten geschlampt und Fehler gemacht hat, haben Sie keine Ansprüche.
Bei Wohnungen, zu denen kein Zutritt besteht, empfiehlt es sich, mit den Nachbarn Kontakt aufzunehmen. Vielleicht haben Sie Glück und man zeigt Ihnen eine darüber oder darunter liegende Wohnung. Oft ist der Schnitt der gleiche. Nachbarn können möglicherweise auch Auskunft über den Zustand der Wohnung geben.
Konzentrieren Sie sich aber nicht nur auf die Wohnung, sondern nehmen Sie auch das restliche Haus in Augenschein. Denn bei Mängeln am Gemeinschaftseigentum werden alle Wohnungseigentümer belangt. So geht Sie beispielsweise der Schwammbefall im Treppenhaus auch dann etwas an, wenn Ihre eigene Wohnung trocken ist.
Aus der Sicht des Maklers muss ich sagen, dass die Zwangsversteigerungen nicht immer ein Schnäppchen sind, wie es aussieht. Oft kann ich und meine Klienten sich das Haus vor der Versteigerung nicht nachschauen, weil sich dass der jetziger Eigentümer nicht wünscht, da hat man nur ein Gutachten zur Verfügung, wobei der Gutachter wahrscheinlich auch nicht ins Haus zugelaasen wurde. Und dass reicht natürlich nicht. Zweitens werden oft nur Häuser versteigert, die vor der Versteigerungen durch einen Makler nicht verkauft werden konnten, weil das Beste ist schon weg.