Die These, dass arme Menschen früher sterben, beweist für Deutschland erstmals eine umfassende Studie – jedenfalls für Männer. Die „Saarbrücker Zeitung“ berichtete über die Ergebnisse des Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung.
Die anonymisierten Rentenversicherungsdaten von 5,2 Millionen Männern über 65 Jahren wurden ausgewertet. Die so genannten Entgeltpunkte, die rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer während ihrer Erwerbstätigkeit sammeln, geben dabei Hinweise auf das Einkommen. Die Forscher verglichen dieses mit der Sterblichkeit und zogen die Art der als weiteres Merkmal hinzu. Frühere Untersuchungen hatten nur über wesentlich kleinere Stichproben verfügt.
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Die Lebenserwartung der Männer stieg kontinuierlich an, je mehr Entgeltpunkte sie bei der Rentenversicherung gesammelt hatten. So wurden die Männer mit den meisten Entgeltpunkten bis zu fünf Jahre älter als ihre ärmeren Geschlechtsgenossen.
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Über die Gründe der höheren Sterblichkeit bei Ärmeren gibt die Studie direkt keine Auskunft. Scholz sagte der "Saarbrücker Zeitung", dass neben dem Gesundheitszustand das Bildungsniveau eine Rolle spielen könne. Von ihm hänge nicht nur die Höhe des späteren Einkommens ab, sondern häufig auch Gesundheitsbewusstsein und -verhalten.