Gebäudeversicherer kündigen Verträge

Viele Versicherungsnehmer bekamen von ihrem Gebäudeversicherer in den letzten Tagen ausgesprochen unerfreuliche Post. Ihnen wurde der Vertrag zum Ablauf des Versicherungsjahres gekündigt – obwohl sie oftmals seit vielen Jahren Kunden waren und immer pünktlich bezahlt haben. Begründet wird dies von den Versicherungsgesellschaften mit einem höheren Risiko, dem das Haus des Kunden insbesondere durch die Gefahren Hochwasser und Überschwemmungen ausgesetzt sei.

Oftmals bietet der Versicherer an, den Vertrag doch noch fortzusetzen, allerdings nur gegen einen saftigen Beitragszuschlag und eine hohe Selbstbeteiligung oder gar mit einem Ausschluss des Risikos Hochwasser/Überschwemmung. In diesem Fall ganz auf eine Versicherung zu verzichten, wäre allerdings der schlechteste Weg. Um jedoch abschätzen zu können, ob die bisherige Versicherungsgesellschaft mit den neuen Konditionen immer noch als günstig einzustufen ist, ist es ratsam, Angebote anderer Versicherer einzuholen, rät die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (VZBW).

Es ist nach Ansicht der VZBW abzusehen, dass diese Risikoselektionstendenzen der Versicherer in Zukunft noch weitergehen werden. Viele Bürger können dann unter Umständen gar keine Versicherung gegen Überschwemmung und Hochwasser mehr abschließen, weil den Versicherern die damit verbundenen Risiken zu hoch erscheinen. Ein solcher Zustand, bei dem möglicherweise Millionen von Bürgern vom finanziellen Ruin bedroht sind, sei daher nicht tragbar.

Damit Bewohner von durch Hochwasser und Überschwemmung gefährdeten Gebieten auch in Zukunft Versicherungsschutz zu akzeptablen Bedingungen erhalten können, fordert die VZBW für solche Fälle eine Staatshaftung gegenüber den Versicherern.

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