5. CSS Expertentalk zum Leitthema: Unisex-Tarife: Fluch oder Segen?

Unisex-Tarife hebeln die risikogerechte Tarifkalkulation aus und führen zur Gleichmachung statt Gleichberechtigung. Freiheit, Verantwortung und Wettbewerb, sind Eigenschaften, welche die Schweiz zu einem erfolgreichen und beliebten Land machen, so Beat Moll, Vorstandsvorsitzender der CSS Versicherung AG. Staatsaufgabe ist es flankierende ordnungspolitische Rahmenbedingungen zu geben, während der mündige Bürger für seine Versorgung Verantwortung übernimmt. Das Unisex Urteil führt zu Gleichmachung anstatt Gleichstellung, so Beat Moll, Vorstandsvorsitzender der CSS Versicherung AG. „Was ist daran gerecht wenn Frauen bzw. Männer für das andere Geschlecht mitbezahlen“, so der gebürtige Schweizer. Zur besonderen Herausforderung wird das Wechselrecht, das den Versicherten nach der Umstellung eingeräumt werden muss. Es wird Wechselbewegungen geben, denn die Frauen aus dem Bestand werden in den für Sie günstigeren Unisex-Tarif wechseln. Was das für die Tarife bedeutet, ist noch nicht absehbar. Beat Moll sieht einen Eingriff des Staats in einen funktionierenden Markt.  Vor allem aber heißt die Umstellung viel Arbeit für Versicherer und Vermittler, die sich mit völlig neuen Tarifen und Unterlagen konfrontiert sehen, so Beat Moll in Dortmund. Gleichberechtigung sollte an erster Stelle stehen. Die Intervention des Staats ist wichtig und gerechtfertigt um Ungerechtigkeit zu beseitigen. Die derzeitig noch geltenden Versicherungstarife machen gleiches ungleich, so die Wirtschaftsjuristen Anja Theurer. Die Gleichberechtigung ist ein hohes zivilisatorisches und politisches Gut, das durch die Unisex-Tarife anerkannt wird. „Schließlich haben Menschen mit höherem IQ auch nicht gleichzeitig mehr Stimmen bei der Wahl“, pointiert Theurer ihre Haltung. Das staatliche Eingreifen sei wichtig, sonst bleibe es ungerecht. Das der Eingriff auf Kosten des Wettbewerbes und des Marktes gehe, sei vor dem Hintergrund der Gleichberechtigung zu billigen. Theurer strengt den Vergleich zu der Wirtschaftlichkeit von Staaten an: Welche Staaten finden wir an der Spitze? Es sind die Staaten, welche Frauen und Männer gleichberechtigt behandeln. Die Unisex-Tarife führen zu Tarifangleichungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Es würde also zu einer Quersubventionierung des einen Geschlechts an das andere führen. Das Geschlecht mit höherem Risiko würde folglich begünstigt. Es sind also weder Frauen noch Männer übervorteilt, denn Unisex-Tarife betreffen Kranken- genauso wie Renten- oder Kfz-Versicherungen. Frauen werden einen Vorteil bei Krankenversicherungen haben und Männer beispielsweise bei Kfz-Versicherungen.
Die Geschlechter näheren sich an. Relevantes, differenzierendes Merkmal sind die Verhaltensweisen. Individuelle Gesundheitsprodukte gewinnen an Bedeutung. Der Trendforscher Matthias Horx lenkt den Blick zunächst auf die Makroebene und rät den Blick auf den Megatrend „Frauen“ zu richten. Frauen bewegen weltweit immer mehr und so finde man Länder, wo bereits Frauen regieren und Länder führen (Bsp. Liberia). Die Geschlechterrollen verändern sich nachhaltig. Mit steigendem Bildungsniveau gehe auch der Zugang zu besserer Gesundheit einher, so der Forscher. Bildungspotentiale werden langfristig von den Männern zu den Frauen umverteilt. Zu prüfen gelte nun, wie relevant der Megatrend für die Versicherungsbranche ist.  Studien haben belegt, dass Frauen und Männer, unter gleichen Lebensbedingungen auch annähernd gleiche Lebenserwartungen haben. Die Gene, so Horx, sind also nicht mehr so relevant, wie einst angenommen. Typische Männer- und Frauenthemen verlieren an Relevanz. Versicherungen sollten Angebote entwickeln, die mehr für die Vorsorge tun. Unterschiede sollten mehr am Verhalten und weniger am Geschlecht festgemacht werden. So haben Faktoren wie Rauchen, schlechte Ernährung und mangelnde Bewegung prägenden Einfluss, wenn es um Gesundheit gehe, so der Trendforscher. Der Versicherungswirtschaft komme nun die Aufgabe zu, Gesundheitsprodukte zu entwickeln, die gesundheitsbewusstes Verhalten stärken. Außerdem sollte der Staat Anreize zu proaktivem Verhalten schaffen, so Horx. Unisex-Tarife: Fluch oder Segen? Diese Frage wurde von den drei Referenten intensiv diskutiert.
Von links: Beat Moll (Vorstandsvorsitzender, CSS Versicherung AG), Matthias Horx (Trend- und Zukunftsforscher), Stefan Siller (Moderator und Journalist) und Anja Theurer (Rechtsanwältin und Buchautorin).
Quelle: CSS Versicherung AG Großes Interesse auf Seiten der Vermittler und Journalisten am Thema „Unisex-Tarife“ beim 5. CSS Expertentalk.
Quelle: CSS Versicherung AG.




Die Referenten: Beat Moll, lic. rer. pol., M.H.A., Vorstandsvorsitzender, CSS Versicherung AG, Vaduz. Anja Theurer, Rechtsanwältin und Buchautorin, Berlin. Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher.
Moderation: Stefan Siller, Journalist und Radiomoderator, verantwortlich für die tägliche Hörfunksendung „SWR1 Leute“.

Der CSS Expertentalk auf der DKM Bereits zum fünften Mal präsentierte sich das CSS Team um den Vorstandsvorsitzenden
Beat Moll während der DKM in Dortmund. Beim CSS Expertentalk haben unabhängige Versicherungsvermittler sowie interessierte Journalisten die Möglichkeit, aktuelle Gesundheits-Themen mit anderen Experten der Branche und namhaften Referenten zu diskutieren.

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Pressemitteilung CSS (17.11.2011 )

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