Männer verlieren Interesse an Altersvorsorge

Die Beschäftigung mit der privaten Altersvorsorge wird von immer weniger Männern als notwendig erachtet. Im dritten Quartal 2010 gaben 67 Prozent der Befragten an, das Thema sei für sie wichtig (Vorquartal 72 Prozent). Auffallend ist dabei der Trend: Mit Ausnahme Ende 2009 / Anfang 2010 fiel der Wert bei den Männern seit dem dritten Quartal 2007 kontinuierlich von 75 Prozent auf jetzt 67 Prozent.

Bei den Frauen hingegen legte die Bereitschaft, sich mit der privaten Altersvorsorge zu beschäftigen, in den letzten drei Quartalen zu. Die Quote stieg vom ersten Quartal 2010 um acht Prozentpunkte auf jetzt 78 Prozent an. Das geht aus einer Umfrage von Union Investment zur Altersvorsorge im dritten Quartal 2010 hervor.

Auch beim Abschluss von Riester-Verträgen liegen die Frauen weit vor den Männern. So gaben im aktuellen Quartal 48 Prozent der befragten Frauen an, bereits mit der Riester-Rente privat vorzusorgen (Vorquartal 45 Prozent). Bei den Männern haben nur 39 Prozent einen Vertrag abgeschlossen und damit drei Prozentpunkte weniger als bei der letzten Befragung. „Das nachlassende Interesse an der Altersvorsorge kann also nicht damit erklärt werden, dass Männer bereits mit einer Riester-Rente vorgesorgt haben und sich deshalb nicht mehr mit dem Thema beschäftigen möchten“, erläutert Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. Sich mit der Altersvorsorge zu beschäftigen sei aber gerade für Männer essentiell. „Wie aktuelle Untersuchungen belegen, entscheiden in den meisten Haushalten immer noch Männer über die Finanzangelegenheiten und haben damit die Verantwortung für die ausreichende Versorgung der Familie im Ruhestand“, betont Erling.

Geringverdiener verzichten auf die Vorteile der Riester-Rente

Widersprüchlich ist die Situation bei den Geringverdienern mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.300 Euro. In dieser Gruppe sehen zwar aktuell 64 Prozent (Vorquartal 67 Prozent) die Notwendigkeit, sich mit der Altersvorsorge zu beschäftigen. Mit diesem Thema tatsächlich auseinandergesetzt haben sich allerdings nur 47 Prozent, was einer Steigerung von vier Prozentpunkten gegenüber der vorherigen Befragung entspricht. Doch die wenigsten Anleger setzen ihre Überlegungen dann auch in konkrete Maßnahme um. Mit 21 Prozent lag die Zahl derjenigen, die in der Gruppe der Geringverdiener einen Riester-Vertrag abgeschlossen haben, auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung. „Gerade Menschen mit wenig Einkommen stecken in einem Teufelskreis. Aufgrund des niedrigen Gehaltes bekommen sie zukünftig entsprechend wenig aus der gesetzlichen Rente. Gleichzeitig können sie aber auch nur begrenzt zusätzlich sparen“, erklärt Erling. Daher sei für sie die Riester-Rente so wichtig. Bei dieser könne mit umgerechnet nur fünf Euro monatlich eine deutliche Zusatzversorgung aufgebaut werden. So kann eine vierköpfige Familie mit einer Sparrate von nur 60 Euro pro Jahr vom Staat 908 Euro jährlich erhalten.

Seit Mitte 2007 lässt Union Investment durch das Marktforschungsinstitut Forsa quartalsweise eine Erhebung zum Thema Altersvorsorge durchführen. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Die aktuelle Befragung für das dritte Quartal 2010 fand in der Zeit vom 2. bis zum 10. August 2010 statt. (Bei Umfragewerten, die sich nicht zu hundert Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.)

Pressemitteilung Union Investment

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