Die Verbraucherzentrale warnt vor Inkassobriefen von Sauer & Söhne-Inkasso aus Düsseldorf. In den Mahnschreiben mit beigefügten Überweisungsträgern über 162,98 Euro wird bei Nichtzahlung mit Gericht und Pfändung gedroht.
Für welche angebliche Leistung das Geld im Namen einer ISIS Multimedia Net GmbH eingetrieben werden soll, bleibt allerdings offen. Die Verbraucherzentrale rät, nicht zu zahlen, die Forderung per Einwurfeinschreiben zu bestreiten und einen Nachweis für die angebliche Forderung zu verlangen. Karin Goldbeck, Juristin der Verbraucherzentrale:
Nur mit dem schriftlichen Bestreiten verhindert man, dass das Inkassobüro seine vermeintliche Forderung an eine Auskunftei, zum Beispiel arvato infoscore GmbH oder SCHUFA, melden darf.
Das Vorgehen des Inkassounternehmens zeigt, dass die Versuche, Verbrauchern Geld aus der Tasche zu ziehen, immer dreister werden. Die Firma ist zudem nicht im Rechtsdienstleistungsregister registriert. Nach Auskunft des Oberlandesgerichts Düsseldorf könnte deshalb eine Ordnungswidrigkeit vorliegen.
Auf keinen Fall sollte man zahlen, auch wenn in dem Schreiben unter anderem mit Kosten für Gericht und Anwalt, Zwangsvollstreckung, eidesstattliche Erklärung und Eintragung ins amtliche Schuldnerverzeichnis gedroht wird.
Verbraucher müssen erst wieder reagieren, wenn ein gerichtlicher Mahnbescheid zugestellt werden sollte. Mit dem beigefügten amtlichen Widerspruchformular muss gegen den Mahnbescheid innerhalb von 14 Tagen Widerspruch einlegt werden.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt, mit persönlichen Daten, insbesondere Kontodaten besonders vorsichtig umzugehen, um Abzockern keine Chance für ihre miesen Geschäfte zu ermöglichen. Verbraucher sollten immer nach der Devise handeln: Unklare Forderungen zunächst prüfen (lassen) und ggf. erst dann zahlen.
Bei Fragen oder Problemen zum Thema helfen die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Niedersachsen weiter. Beratung gibt es auch am Verbrauchertelefon unter 09001 79 79-02, montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr für 1,50 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz Mobilfunkpreise abweichend.
Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Niedersachsen