Rolf-Ernst Breuer äußert scharfe Kritik an der Bankenbranche

Der ehemalige Vorstandssprecher und Aufsichtsratvorsitzende der Deutschen Bank, Rolf Breuer, hat in einem Interview mit ZEIT ONLINE und ZEIT CAMPUS die Bankenbranche scharf kritisiert. „Einigen in der Bankenbranche fehlt es derzeit offenbar an der gebotenen Demut“, sagte Breuer über die Proteste mancher Banker gegen eine Reform der Finanzmärkte.

Die Worte des Goldman-Sachs-Chefs, Lloyd Blankfein, „die Banken verrichten Gottes Werk“, bezeichnete Breuer als „Gotteslästerung“. Über Banker, die trotz der Krise hohe Renditeziele verfolgen, sagte Breuer: „Das war, in ihrer Wirkung betrachtet, schlechte Kommunikation. In einer Situation, in der die Gesellschaft an der Sinnhaftigkeit von Banken zweifelt, kann man nicht noch einen draufsetzen und sagen: Wir wollen wieder Margen von X Prozent.“ Seinen Nachfolger als Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, der kurz nach dem Höhepunkt der Krise wieder hohe Renditen gefordert hatte, erwähnte Breuer dabei nicht.

Zudem plädierte Breuer dafür, die Banken im Zweifelsfall zu Reformen zu zwingen: „Allein auf Freiwilligkeit zu setzen ist blauäugig und funktioniert nicht.“ Sollte es den Staatschefs der großen Industrienationen nicht gelingen, ihre Reformpläne zu koordinieren, würden die Maßnahme, so Breuer, „wirkungslos bleiben“. Und weiter: „Als Folge erleben wir in wenigen Jahren womöglich die nächste Krise.“

Das vollständige Interview lesen Sie unter www.zeit.de/breuer-banken-interview

Pressemitteilung von Die ZEIT

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