AOK fordert Gesamtkonzept für Kindergesundheit

Welche Rahmenbedingungen braucht es, um Kindern und Jugendlichen ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen? Diese Frage stand heute im Zentrum einer Fachtagung zur Gesundheitsförderung und Prävention in Berlin.
„Das Ziel aller gesellschaftlichen Präventions-Aktivitäten muss es ein, dass eine ganze Generation lückenlos gesund Erwachsen werden kann“, sagte Dr. Herbert Reichelt, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes auf einer von Gesundheit Berlin-Brandenburg, Arbeitgemeinschaft für Gesundheitsförderung, dem AOK-Bundesverband und der Forschungsgruppe Public Health des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) durchgeführten Expertenrunde.
Laut dem Gutachten des Sachverständigenrates 2009 leben heute rund 80 Prozent der Kinder in Deutschland gesünder als je zuvor in der Geschichte. Die restlichen 20 Prozent (das sind rund 140 000 Kinder je Geburtsjahrgang) jedoch wachsen unter erheblichen Gesundheitsbelastungen heran. Sie haben nur sehr geringe Chancen, diese ungleichen Startbedingungen zu kompensieren. Die Ursachen hierfür liegen in erster Linie in der durch Armut, Arbeitslosigkeit, mangelnde Bildung und andere soziale Probleme geprägten Lebenslage der Eltern. „Lösungsansätze für dieses drängende Problem“, so Prof. Rolf Rosenbrock vom WZB anlässlich der Tagung, „liegen weitgehend außerhalb der Krankenversorgung, vor allem im Bereich von Arbeitsmarkt, Sozial- und Bildungspolitik“.
Die Experten stellten fest, dass zwar eine Vielzahl von Präventionsmaßnahmen für die Kleinen in verschiedenen Lebenswelten erfolgreich durchgeführt wird. Angesichts der vielfältigen Einflussfaktoren auf gesunde Lebensführung sei es jedoch zwingend notwendig, gemeinsam mit der Politik ein stimmiges Gesamtkonzept zu erarbeiten. Dabei käme es darauf an, die Verantwortlichkeit der einzelnen Ressorts und deren Akteure inhaltlich wie finanziell verbindlich festzuschreiben. Von besonderer Bedeutung sei es auch, dass diese Strategien auf die jeweiligen, sehr unterschiedlichen Lebenslagen der Zielgruppe abgestimmt seien. (Pressemitteilung der AOK)

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