Tourismus in deutschen Küstenregionen trotzt der Krise

Kurz vor Beginn der Hochsaison in den deutschen Küstenreisegebieten stehen die Zeichen trotz Wirtschaftskrise auf Wachstum. Im ersten Tertial 2009 steigerten die Regionen an der Nord- und Ostseeküste die Anzahl der Übernachtungen um 1,5 Prozent auf insgesamt 9,2 Mio.. Damit entwickelten sie sich nicht nur über dem Bundesdurchschnitt (-2,3 Prozent), sondern auch weitaus positiver als viele europäische Küstendestinationen.
Zu diesem Ergebnis kommt das Sparkassen-Tourismusbarometer Deutschland 2009 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Herbe Einbußen meldeten dagegen die spanischen Küstenorte. Von Januar bis April 2009 blieb am Mittelmeer und am Atlantik jede zehnte Übernachtung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Insbesondere deutsche und britische Gäste hielten sich fern. Auch Dänemark verzeichnete mit einem Rückgang von 12 Prozent in den ersten vier Monaten einen deutlichen Rückgang der Übernach­tungszahlen. Dahinter steckt, dass Auslandsreisen in diesem Jahr häufig durch Inlandsreisen ersetzt oder auf einen späteren Zeitpunkt, den Haupturlaub im Sommer, verschoben werden. „Die steigenden Übernachtungszahlen belegen zum einen, wie attraktiv deutsche Küstenregionen im internationalen Vergleich sind. Sie weisen aber auch darauf hin, dass die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Verbraucher noch begrenzt sind. Dass die Bundesbürger Geld für den Urlaub im eigenen Land ausgeben, ist gut für die Binnenkonjunktur,“ erklärt Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV. Die Dynamik der deutschen Tourismuswirtschaft wird jedoch durch einen Investitionsstau ausgebremst. Laut Tourismusbarometer sehen fast 57 Prozent der Sparkassen eine sehr verhaltene Investitionsbereitschaft der Tourismusbetriebe vor Ort. „Die Sparkassen stehen als Finanzierungspartner bereit, um die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Tourismusregionen voranzutreiben,“ stellt Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis fest. „Insbesondere familiengeführte Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe müssen in ihre Anlagen investieren, um ihren Qualitätsstandard zu verbessern und Gäste für einen erneuten Aufenthalt zu interessieren,“ so Schackmann-Fallis weiter. Ziel des Sparkassen-Tourismusbarometers des DSGV ist eine Positionsbestimmung des Deutschlandtourismus im internationalen und nationalen Vergleich. Das Barometer gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus, analysiert die Tourismusentwicklung im Vergleich zu Mitbewerbern und entwickelt nützliche Vorschläge und Empfehlungen für die am Tourismus beteiligten Akteure. Der Bericht zum Sparkassen-Tourismusbarometer 2009 erscheint im November. Die inhaltliche Bearbeitung erfolgt durch die dwif-Consulting GmbH. Quelle für die Rohdaten sind Angaben des Statistischen Bundesamtes und europäischer Länderstatistiken. (Pressemitteilung des DSGV)

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