Was wissen die Deutschen über Fonds? Dieser Frage ging AXA Investment Managers (AXA IM) auch in diesem Jahr wieder mit einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage nach. Zum vierten Mal in Folge hat das Unternehmen das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest damit beauftragt, die Deutschen zu ihrem Wissen und ihrer Einstellung gegenüber Investmentfonds zu befragen.
Erstmals wurde im Rahmen der Studie ein „AXA IM Wissensindex“ entwickelt. Das Ergebnis: Das Wissensniveau der Deutschen erreicht 2009 mit 45 von 100 Indexpunkten sein Rekordtief. Der Index lag 2006, im ersten Durchführungsjahr der Studie, noch bei 53 Punkten (2007: 50 Punkte, 2008: 51 Punkte). Die Hälfte der Deutschen ist „Anfänger“ Die Hälfte der Deutschen (49 %) ist in punkto Geldanlage „Anfänger“. 15 Prozent sind sogar als „Unwissende“ einzustufen. Der Anteil der „Fortgeschrittenen“ ist seit dem Vorjahr stark gesunken: Von 44 Prozent 2008 auf 30 Prozent. Die Anzahl derjenigen, die sich wirklich gut auskennen, die sogenannten „Profis“, bleiben mit sechs Prozent 2009 gegenüber dem Vorjahr (8 %) nahezu stabil. Menschen, die sich wirklich gut auskennen, lassen sich somit auch in Krisenzeiten nicht so leicht verunsichern. Finanz- und Wirtschaftskrise führt zu großer Verunsicherung Die Finanz- und vor allem die Wirtschaftskrise hat deutliche Spuren hinterlassen. Die Menschen sind verunsichert und trauen sich beim Thema Investmentfonds keine Entscheidungen mehr zu. So ist das Wissensniveau in Deutschland nicht etwa deshalb so stark gesunken, weil wesentlich mehr Fragen falsch beantwortet wurden. Vielmehr waren sich die Deutschen so unsicher, dass sie wesentlich häufiger als in den Vorjahren mit „weiß nicht“ geantwortet haben. Dies spiegelt sich vor allem bei konkreten Fragen zu Investmentfonds wider. So antworteten beispielsweise 17 Prozent (2008: 9 %) mit „weiß nicht“ auf die Frage, ob Fondsanteile in der Regel täglich, also ohne die Einhaltung von Fristen verkauft werden könnten. 36 Prozent der Befragten verneinten die korrekte Aussage. Über die Hälfte der Deutschen weiß also nicht, dass Fonds täglich verfügbar sind. Ebenfalls bedenklich: 62 Prozent der Befragten stimmten der Falsch-Aussage zu: „Wenn eine Fondsgesellschaft in Konkurs geht, verlieren Anleger ihr dort angelegtes Geld“. Neun Prozent antworteten mit „weiß nicht“. Somit wissen nur 30 Prozent der Deutschen, dass Fonds nicht zur Konkursmasse gehören. „Offenbar ist in der breiten Bevölkerung nicht bekannt, dass Fonds als so genanntes „Sondervermögen“ von der Fondsgesellschaft verwaltet werden und die Gelder sogar getrennt bei einer Depotbank liegen. Der Wert eines Fonds berechnet sich ausschließlich über den Wert der Wertpapiere, die im Fonds enthalten sind und hat nichts mit der Situation des Vermögensverwalters zu tun. Gerade das ist ja der Vorteil zum Beispiel gegenüber Bankeinlagen oder Zertifikaten“, sagt Karin Kleinemas, Leiterin Marketing Nordeuropa bei AXA Investment Managers. Paradox: Trotz der Skepsis gegenüber Fonds sind 53 Prozent der Befragten der Meinung, dass es jetzt wegen der niedrigen Einstiegskurse attraktiv sei, in Fonds zu investieren. Die Unsicherheit in der Bevölkerung spiegelt sich auch in der Selbsteinschätzung der Deutschen zum Finanzwissen wider. Bei der Frage „Wie würden Sie selbst Ihr Wissen in Bezug auf finanzielle Angelegenheiten einstufen?“ zeigt sich, dass die Deutschen unsicherer sind als noch vor einem Jahr. 2008 hielten sich noch 50 Prozent der Befragten für „Experten“, in diesem Jahr sind es nur noch 47 Prozent. Aus den Augen, aus dem Sinn So wie das Wissensniveau ist in diesem Jahr auch die Anzahl der Fondsbesitzer leicht rückläufig. Weniger als ein Fünftel der Deutschen (18 %) hält aktuell Fondsanteile (2008: 19 %). Damit halten zehn Prozent weniger Deutsche Anteile an Fonds als noch im ersten Durchführungsjahr der Studie 2006 (20 %). Markus Mündel, Senior Consultant bei der Finanzforschung von TNS Infratest überraschen diese Ergebnisse nicht: „Der Zusammenhang zwischen Fondsbesitz, Fondsaffinität und dem Wissensstand der Menschen ist ein typisches Ergebnis. Die Menschen sind verunsichert, ziehen sich aus Fonds zurück und antworten daher weniger selbstsicher.“ Mündel vergleicht dies mit dem Kauf einer Digitalkamera. Vor dem Kauf beschäftige man sich meist intensiv mit der Thematik, den Vor- und Nachteilen und vergesse die Details dann schnell wieder. Nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Es sei also nicht verwunderlich, dass die Deutschen sich mit Antworten zurückhalten, so Mündel. „Fonds sind aktuell einfach nicht so präsent für viele Menschen.“ Wissensniveau in vier europäischen Ländern weitestgehend identisch Der Vergleich mit den anderen Ländern, in denen die Studie durchgeführt wurde, zeigt große Parallelen beim Wissensstand. Unabhängig davon, wo der AXA IM Wissensindex in den Ländern im Vorjahr lag: Das Wissensniveau ist in Deutschland mit 45 Indexpunkten gegenüber 44 Punkten in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden weitestgehend identisch. Interessant ist dabei, dass sich unsere europäischen Nachbarn in der Selbsteinschätzung ihres Finanzwissens deutlich optimistischer zeigen als wir Deutschen. Denken nur 47 Prozent der Deutschen, dass sie in Finanzfragen gut oder sehr gut Bescheid wissen, sind es in Österreich und der Schweiz jeweils 52 Prozent, in den Niederlanden sogar 70 Prozent. „Die Deutschen schätzen ihr Wissen wesentlich realistischer ein als ihre europäischen Nachbarn“, kommentiert Karin Kleinemas das Ergebnis. Hinweis an die Redaktion AXA Investment Managers (AXA IM) ist ein Multi-Experte in der Vermögensverwaltung und gehört zur AXA-Gruppe, einer der größten internationalen Versicherungsgruppen und bedeutendsten Vermögensmanager der Welt. AXA IM ist mit 477 Mrd. Euro (Stand: 31.3.09) verwaltetem Vermögen einer der größten in Europa ansässigen Asset Manager. Mit knapp 3.000 Mitarbeitern ist AXA IM weltweit in 22 Ländern tätig. www.axa-im.de.
(Pressemitteilung der AXA)