Dresdner Bank erwartet mehr als 400.000 neue Jobs im deutschen Mittelstand

Der deutsche Mittelstand schafft in diesem und dem kommenden Jahr über 400.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Trotz des jüngsten Dämpfers der Konjunktur werden auch die Umsätze der mittelständischen Unternehmen in Deutschland weiter steigen.

„Der Mittelstand ist und bleibt eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft“, sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Dresdner Bank, unter Hinweis auf eine aktuelle Berechnung seines Hauses.

Die Ökonomen der Dresdner Bank rechnen mit einer Zunahme der Umsätze im Mittelstand um rund 4,75 Prozent in diesem und knapp 4 Prozent im nächsten Jahr. Voraussetzung hierfür sei eine weitere, für wahrscheinlich gehaltene Erholung des Ölpreises, dem Dreh- und Angelpunkt der Mittelstandskonjunktur. „Aufgrund der robusten Nachfrage nach Arbeitskräften kann sich in einzelnen Branchen der Engpass bei gehobenen Qualifikationen verfestigen“, mahnte Heise.

Im Jahr 2009 könnte der gesamte Mittelstand – trotz einer Wachstumspause im Sommerhalbjahr 2008 – auf fünf Wachstumsjahre in Folge zurückblicken. Der Ölpreis habe sich wie erwartet in letzter Zeit spürbar zurückgebildet und tendiere für Ende 2008 in Richtung 90-US-Dollar-Marke, so die Dresdner-Bank-Volkswirte.

Falls sich der Ölpreisrückgang in den nächsten Monaten weiter fortsetze, werde sich der Preisanstieg allmählich abschwächen, und damit werden auch die Belastungen für den Konsum nachlassen. Dies habe dann eine Verlängerung des Aufschwungs bis ins Jahr 2009 zur Folge. Der Gipfel der Konjunktur sei zwar bereits überschritten und das Wachstum verlangsame sich. Eine Rezessionsgefahr für den Mittelstand sehen die Volkswirte der Dresdner Bank aber nicht.

Die Ökonomen zeigen sich optimistisch, dass vor diesem Hintergrund auch der Beschäftigungsaufbau im Mittelstand anhält. Auf einen Einbruch der Beschäftigung deute derzeit nichts hin. Von Ende 2005 bis Ende 2007 habe der Mittelstand bereits gut eine Million neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen. Der Großteil davon entfiel auf größere Mittelständler.

Die 30 DAX-Unternehmen dagegen haben in den vergangenen beiden Jahren 5.000 Stellen im Inland abgebaut und die Großunternehmen insgesamt nur 40.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze neu zur Verfügung gestellt.

In diesem und dem nächsten Jahr rechnen die Volkswirte der Dresdner Bank mit mehr als 400.000 neuen sozialversicherungs­pflichtigen Arbeitsplätzen in kleinen und mittleren Unternehmen, von denen bis zur Jahresmitte 2008 bereits mehr als 200.000 geschaffen worden seien.

Wichtig sei, dass Kleinst- und Kleinbetriebe wieder einen ihrer Bedeutung für den Arbeitsmarkt entsprechenden Beitrag zum Beschäftigungsaufbau leisten können. Mit 19 Millionen Personen entfällt fast die Hälfte aller Arbeitnehmer und Selbstständigen in Deutschland auf Betriebe mit weniger als fünfzig Beschäftigten.

Pressemitteilung der Dresdner Bank

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