Arzneimittel: Rabattverträge der AOK öffnen den Generika-Markt

Durch die für das vergangene Jahr erstmals vereinbarten Arzneimittelrabattverträge der AOK sind mittelständische Pharmaunternehmen deutlich gestärkt worden.

„Erst durch unsere Verträge ist massive Bewegung in den Generikamarkt gekommen. Die Wirkungen sind nach nur einem Jahr an der abgeschwächten Marktbeherrschung der Großkonzerne erkennbar“, so Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer in Sachen Arzneirabattverträge für das AOK-System am Mittwoch (16.01.2008) in Stuttgart.

Dass die Verhältnisse sich innerhalb der letzten Monate spürbar verändert haben, zeigen laut Hermann unmissverständlich die Zahlen der Marktverteilung:

„Beim Start der Rabattverträge Anfang 2007 haben sich fünf Konzerne 70 Prozent des Marktanteils bei den 42 rabattierten Wirkstoffen untereinander aufgeteilt – davon hatten alleine drei Großkonzerne knapp über 60 Prozent des Marktes in ihren Händen.

Der verbleibende Restanteil von nur 30 Prozent des Marktes verblieb damit den vorwiegend mittelständischen Unternehmen.“

Wenige Monate später habe sich ein ganz anderes Bild ergeben. Hermann: „Der Marktanteil dieser Unternehmen hat sich in der kurzen Zeit fast verdoppelt und lag im November 2007 bei 57 Prozent.“

Hermann sieht in der Entwicklung hin zur günstigen Qualitätsarznei des Mittelstandes eine eindrucksvolle Bestätigung des eingeschlagenen Weges.

In diesem Zusammenhang dankt Hermann allen Apotheken, die nicht nur entsprechend ihrer gesetzlicher Verpflichtung zur Abgabe rabattierter Arznei nachgekommen seien, sondern auch durch fachkompetente Beratung der AOK-Patienten die Umstellung unterstützend begleitet haben.

Die AOK rechnet aufgrund der Verträge 2007 bundesweit mit rund 100 Millionen Euro an Einsparungen und will diese Entwicklung weiter befördern.

Seit Jahresbeginn 2008 gelten neue Rabattverträge, bei denen bisher 22 Wirkstoffe von insgesamt 30 Herstellern in den nächsten zwei Jahren rabattiert in den Apotheken erhältlich sind.

Das von der AOK dafür erwartete Einsparpotenzial belaufe sich bundesweit auf rund 175 Millionen Euro.

Das Ganze könne sich auf bis zu einer Milliarde Euro steigern, wenn die wegen Gerichtsentscheidungen noch auf Eis liegenden Verträge unterzeichnet sind.

Hermann ist zuversichtlich, alle Verträge bis Ende Februar unter Dach und Fach zu haben.

Pressemitteilung der AOK Baden-Württemberg

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