Riskantere Anleihen verlieren ihren Charme

Anleihen von Unternehmen und Staatsanleihen wirtschaftlich aufstrebender Länder verlieren in den kommenden Monaten an Attraktivität für die Anleger. Zu dieser Einschätzung kommen die Volkswirte der Postbank.

Die formale Rendite der Papiere wird demzufolge zwar im Vergleich zu Papieren mit geringerem Ausfallrisiko zunehmen, der Vorteil wird jedoch mehr als aufgezehrt: Die Nachfrage nach riskanteren Titeln geht zurück und drückt so auf die Kurse. Insgesamt wird es dadurch für Anleger weniger rentabel, höhere Ausfallrisiken in Kauf zu nehmen. Das höhere Risiko lohnt sich weniger.

Insgesamt schätzen die Volkswirte der Postbank das wirtschaftliche Umfeld jedoch nach wie vor als solide ein. In den USA wurden nach Angaben der Rating Agentur Moodys von Mai 2005 bis Mai 2006 weniger als ein Prozent aller bewertet Unternehmen zahlungsunfähig. Das ist die niedrigste Quote seit Anfang 1998. Allerdings haben die Ausfallraten bei den Unternehmensanleihen im spekulativen Bereich bereits etwas angezogen.

In den USA sind sie seit Februar dieses Jahres von 2,17% auf 2,26% im Mai gestiegen und im Euroraum von 0% auf 0,52%. Weltweit kletterten sie im gleichen Zeitraum von 1,59% auf 1,72%. In den kommenden Monaten dürften sich die Kreditausfallquoten trendmäßig erhöhen. Es ist damit zu rechnen, dass die Ausfallquoten im spekulativen Bereich bis Mitte des nächsten Jahres auf ca. 3% steigen könnten. Damit wären sie aber noch unter dem langjährigen Durchschnitt von knapp 5% und deutlich unter den hohen Ausfallquoten von gut 10% in den
Jahren 2001 und 2002.

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