Beitragssatzsenkung führt zu Mehrbelastung

Wenn zum 1. Juli die Beitragssätze der Krankenkassen um 0,9 Prozent sinken, haben die Versicherten am Monatsende trotzdem weniger Geld im Portemonnaie. Grund dafür ist ein ebenfalls ab dem Zeitpunkt fälliger Sonderbeitrag in gleicher Höhe, der jedoch allein vom Versicherten zu tragen ist.
„Was auf den ersten Blick wie ein Nullsummenspiel aussieht, ist in Wahrheit für den Arbeitnehmer eine Mehrbelastung“, erläutert Frank Neumann, Vorstand der BIG. In der gesetzlichen Krankenversicherung werden die Beitragssätze jeweils zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie den Rentenversicherungsträgern getragen. Da der Arbeitgeber zu dem neuen Sonderbeitrag allerdings nichts beisteuern muss, erhöhen sich die Beiträge der Versicherten praktisch um 0,45 Prozent.
Mit der Verlagerung der Beitragslasten wird ein Teil der Gesundheitskosten von der gewohnten paritätischen Finanzierung abgekoppelt. Den Krankenkassen fließt durch die gleichzeitige Entlastung der Arbeitgeber kein Cent mehr an Beiträgen zu. Die Neuregelung soll die Lohnnebenkosten senken, um so positive Anreize für eine verbesserte Beschäftigungssituation zu schaffen.
Ab Juli muss ein Durchschnittsverdiener mit 2.500 Euro monatlichem Bruttogehalt dann etwa 120 Euro jährlich mehr für seine Krankenversicherung bezahlen. Versicherte sollten deshalb gerade jetzt die Beitragssätze der Kassen vergleichen. Lediglich 10 Kassen haben laut einer Umfrage bisher „echte“ Beitragssatzsenkungen über das gesetzlich geforderte Maß hinaus angekündigt. „Die BIG gehört dazu“, kündigt Neumann an. Geplant seien 12,1 Prozent ab 1. Juli. Die Mehrbelastung für BIG-Versicherte werde sich in jedem Fall reduzieren.
 
Pressemitteilung der BIG Krankenkasse

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