Riester Rente: Unisex-Tarife für alle

Laut einem Beschluss der SPD und den Grünen müssen die Rentenversicherungen ab 2006 gleiche Tarife für Männer und Frauen anbieten. Auch die Union hat eingelenkt und will das gesamte Alterseinkünftegesetz im Bundesrat passieren lassen.

Bislang mussten Frauen höhere Beiträge zahlen, um ihre längere Lebenserwartung auszugleichen. Die rund 3500 Musterverträge bei der Riester-Rente müssen jetzt bis zum Jahresende 2005 auf Unisex-Tarife umgestellt werden. Die Neuregelung wird voraussichtlich dazu führen, dass Männer künftig mehr zahlen, weil sie die Kosten der längeren Lebenserwartung der Frauen mitfinanzieren müssen. Für bereits abgeschloßenen Verträge wird es dagegen keine Änderung geben.

Die Berliner „TAZ“ wertete die Entscheidung der Union als „Sieg für die Frauen“. Und auch die frauenpolitische Sprecherin der Grünen Irmgard Schewe-Gerigk erklärte, dass die Einführung von Unisex-Tarifen eine Gleichstellung beider Geschlechter zur Folge haben werde. Verbraucherverbänden und Versicherungswirtschaft kritisierten dagegen bis zuletzt die Einführung der Unisex-Tarife, die die unterschiedliche Lebenserwartung von Frauen und Männern in keiner Weise berücksichtige.

Der parlamentarische Geschäftsführer erklärte, die Union habe zwar erhebliche Vorbehalte, wolle aber der Forderung des Bundesverfassungsgerichts (BGH) nachkommen. Das Gesetz sieht im Kern vor, Alterseinkünfte nach und nach der Steuerpflicht zu unterwerfen. Im Gegenzug sollen Vorsorgeaufwendungen von der Steuer befreit werden. Zudem soll die private Riester-Vorsorge vereinfacht werden.

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
* Pflichtfelder

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.