Postbank will Börsengang vorziehen

„Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, wird die Postbank-Aktie noch vor der Sommerpause erstmals auf dem Kurszettel der deutschen Börsen stehen,“ weiß die „Financial Times Deutschland“ den Konzernchef Wulf von Schimmelmann zu zitieren. Die Bank sei sehr zuversichtlich, dass ihr relativ risikoarmes Geschäft auch den Kapitalmarkt überzeugen werde, so von Schimmelmann weiter.

Die Postbank will die Hälfte ihrer Anteile an die Börse bringen. Dadurch sollen 2,5 Milliarden Euro erzielt werden. In „wohl informierten Kreisen“ wird der 21. Juni als mögliches Ausgabedatum der ersten gelben Aktien genannt.

Die Postbank ist mit Ihren mehr als 11 Millionen Kunden die größte Filialbank Deutschlands. Nach eigenen Angaben wickelt das Unternehmen jährlich über drei Milliarden Transaktionen wie Überweisungen und Lastschriften ab. Der Gewinn des Konzerns stieg von 132 Millionen Euro im Jahr 2002 auf 352 Millionen im vergangenen Jahr. Damit wurde das Plus mehr als verdoppelt.

Weniger gut sieht es hingegen mit der Deutschen Bahn aus – dem anderen ehemaligen Staatsmonopolisten. Die Eisenbahner planen einen Börsengang für das Jahr 2006. Das Magazin „Focus“ kritisiert das Unternehmen harsch. Seit 1994 seien 198 Milliarden Euro an Steuergeldern an die Bahn geflossen. Trotzdem sitze der Konzern auf zweistelligen Milliardenschulden. Auch die Gruppe „Bürgerbahn statt Börsenbahn“ kritisiert einen Börsengang. In der „Frankfurter Rundschau“ verweist der Sprecher dieser Kritiker auf das mahnende Beispiel Großbritanniens. Letztes Jahr wurde die Bahn dort wieder verstaatlicht, nachdem private Betreiber das Streckennetz in den Ruin getrieben hatten.

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