Gesundheitskarte soll Arzneimittelsicherheit bringen

Zum 01.01.2006 wird auf Grundlage des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes die Gesundheitskarte in Deutschland flächendeckend eingeführt. Mit der Gesundheitskarte soll jeder Krankenversicherte eine Chipkarte in der Hand haben, auf der wichtige medizinische Informationen gespeichert werden können, insbesondere auch die zur Behandlung eingesetzten Medikamente.

Insbesondere Unverträglichkeiten zwischen Medikamenten, so genannte Wechselwirkungen sollen damit aufgespürt werden. Insbesondere die lebensgefährlichen Neben- und Wechselwirkungen eines blutfettsenkenden Arzneimittels im Jahre 2001 waren der Auslöser, das Konzept der Gesundheitskarte in Hinblick auf die Verbesserung der Arzneimittelsicherheit in das Gesundheitsmodernisierungsgesetz aufzunehmen.

Arzneimittelnebenwirkungen und unerwünschte Ereignisse bei der Arzneimitteltherapie sind eine kostenträchtige Ursache von Krankenhauseinweisungen und Behandlungskosten. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen ist anzunehmen, dass sich die vermeidbaren Kosten in diesem Bereich in Deutschland auf mehr als 3 Milliarden Euro pro Jahr belaufen und Prävention zu enormen Kostenersparnissen führen könnten.

Der Kostenaspekt tritt nahezu in den Hintergrund, da die Zahl der Todesfälle in Deutschland aufgrund solcher Ereignisse bei der Arzneibehandlung jährlich auf bis zu 57.000 geschätzt wird; mehr als 50% dieser Fälle werden als vermeidbar eingestuft. Damit sind Arzneimittel weit mehr die Ursache von Todesfällen in Deutschland als der Straßenverkehr.

Der Technologiekonzern Giesecke & Devrient GmbH als Anbieter einer Gesundheitskarte und die ePrax AG als Anbieter der SCHOLZ Arzneimitteldatenbank demonstrieren in einer Kooperation auf der CeBIT 2004, wie die Gesundheitskarte im Zusammenspiel mit intelligenter Datenbanksoftware Arzneimittelunverträglichkeiten zu vermeiden hilft. Dabei werden Fallbeispiele aus der Praxis gezeigt, in denen sozusagen mit Einlesen der Karteninformationen die Wechselwirkungen zwischen den Arzneimitteln ermittelt werden.

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