Kleine Betriebsrenten

In Deutschland spielt die betriebliche Altersversorgung eine vergleichsweise kleine Rolle. Sie trägt im Durchschnitt nur 5% zum Einkommen der Rentnerhaushalte bei. Bei unseren europäischen Nachbarn sieht das allerdings anders aus. Britische Rentner beziehen ein Viertel ihres Einkommens aus Betriebsrenten, Schweizer Rentner schon 32% und ihre Altersgenossen in den Niederlanden sogar 40%, wie das Handelsblatt berichtete.

Grund dafür ist die dominante Stellung der gesetzlichen Rente in Deutschland. Sie trägt durchschnittlich 85% zum Lebensunterhalt der Senioren bei. Somit ist auch der Anteil des Arbeitseinkommens, der in die gesetzliche Rentenversorgung fließt, überdurchschnittlich hoch.

Diese Gewichtung soll durch die Rentenreform verändert werden. Die Leistungen aus der umlagefinanzierten gesetzlichen Rente sollen sinken, damit die Beiträge nicht über 22% des Einkommens steigen. Zum Ausgleich soll die betriebliche und private Altersvorsorge weiter ausgebaut werden.

Bisher stießen die Pläne der Bundesregierung aber auf scharfen Protest von Seiten der Gewerkschaften und Frauenorganisationen. ¿Frauen werden bei der geplanten Rentenreform gleich dreifach getroffen: Ihre eigenen Rentenansprüche werden gekürzt, die Witwenrente wird eingefroren, gemindert und langfristig ausbluten, und bei der privaten Vorsorge sollen Frauen für gleiche Rentenansprüche höhere Beträge zahlen als Männer¿, kritisierte Maria Böhmer, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Während einer dreitägigen Rentenanhörung Anfang kommender Woche, werden zwei Stunden lang, speziell die Auswirkungen der geplanten Rentenreform auf die Finanzen der Frauen durchleuchtet werden.

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