Gesetzliche und Private: Von den Kostensteigerungen im Gesundheitswesen sind beide Systeme betroffen

Das Hin und Her um die jetzige Gesundheitsreform verunsichert immer mehr Verbraucher. „Wir verzeichnen derzeit einen spürbaren Anstieg der Nachfrage“, informiert Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. „Viele Verbraucher möchten wissen, ob sie zukünftig besser in der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung aufgehoben sind.“

Von den Kostensteigerungen im Gesundheitswesen sind beide Systeme betroffen. Wer wegen einer Prämienersparnis von der gesetzlichen in die private Kasse wechseln will, wird somit auf lange Sicht hin enttäuscht werden. Auch die privaten Krankenversicherer erhöhen mit steter Regelmäßigkeit die Versicherungsprämie. Zum Problem wird das besonders im Alter. „Bei uns melden sich immer wieder Senioren, die nicht wissen, wie sie dieses Geld noch aufbringen sollen“, berichtet Heyer. „Ein Zurück in die gesetzliche Krankenversicherung gibt es aber dann nicht mehr.“ So bleibt oft nur die Möglichkeit, die Leistungen zu reduzieren. Wer heute durch einen Wechsel in das andere System Geld spart, sollte deshalb die ersparten Euro nicht ausgeben, sondern zinsbringend auf die „hohe Kante“ legen.

Wer wegen einer besseren medizinischen Versorgung von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln will, sollte sich über das konkrete Leistungsangebot genau informieren. Die Privaten erstatten längst nicht mehr alle Leistungen wie zum Beispiel noch vor 10 Jahren. Maßstab ist auch hier die medizinische Notwendigkeit. Und es wird immer häufiger darüber gestritten, welche Leistungen medizinisch notwendig sind.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Leistungen, für die die private Krankenversicherung von vornherein nicht aufkommt. So werden beispielsweise keine Eltern-Kind-Kuren übernommen und in der Regel auch keine häusliche Krankenpflege/Haushaltshilfe bezahlt. In der Gesetzlichen sind dies jedoch Regelleistungen.

Wer sich näher über beide Krankenversicherungssysteme informieren möchte, kann einen persönlichen Beratungstermin bei der Verbraucherzentrale Sachsen wahrnehmen. Eine Terminvereinbarung ist montags bis freitags zwischen 9 und 16 Uhr unter der Rufnummer 0180-5-79 7777(Festnetzpreis 14 Cent/Min.; Mobilfunkpreis max. 42 Cent/Min) möglich.

Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Sachsen

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