Verbraucherzentrale fordert staatliche Mittel für präventiven Verbraucherschutz

Das Milliarden-Rettungspaket der Bundesregierung zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Finanzmärkte ist für NRW-Verbraucherzentralenvorstand Klaus Müller zwar ein richtiges Instrument zum aktuellen Krisenmanagement, doch greift es nach Ansicht des Verbraucherschützers zu kurz:

„Wenn Bundeskanzlerin Merkel Vertrauen als die Währung bezeichnet, in der bezahlt wird, sollte sich die Bundesregierung nicht bloß auf finanzielle Garantien für die Banken beschränken, sondern auch an die Kunden denken und für den Ausbau und Verbesserungen des vorsorgenden Verbraucherschutzes einen Scheck ausstellen“, fordert Klaus Müller nachhaltige Maßnahmen, um das Vertrauen der Nachfrager zu stärken.

Ein verbesserter rechtlicher Verbraucherschutz, eine verbraucherorientierte Finanzaufsicht sowie der bedarfsgerechte Ausbau anbieter- und produktunabhängiger Beratung und Information sieht er hierbei als die zentralen Eckpfeiler.

Eine zukunftssichere Gestaltung der Einlagensicherung, die unter anderem den Mindestschutz von derzeit 20.000 auf 50.000 Euro anhebt, die Einführung einer einfachen verpflichtenden Produktkennzeichnung und -kontrolle, um Verbrauchern verständliche Informationen über Finanzprodukte zu geben, sowie eine Genehmigungspflicht für neue Finanzprodukte gehören für die Verbraucherzentrale NRW zum kleinen Einmaleins eines verbesserten Verbraucherschutzes auf den Finanzmärkten.

Darüber hinaus fordert sie vom Gesetzgeber, ein verbraucherfreundliches Verfahren zu ermöglichen, damit Bankkunden Schadenersatzansprüche wegen Falschberatung durchsetzen können:

Während Kunden hierbei bislang die Falschberatung beweisen müssen, sollen nach Ansicht der Düsseldorfer Verbraucherschützer künftig Berater und Vermittler die Richtigkeit der Finanzberatung zu beweisen haben.

„Dem raschen Ausbau anbieterunabhängiger Verbraucherberatung zu Finanzdienstleistungen kommt darüber hinaus eine Schlüsselrolle zu, damit Verbraucherinnen und Verbraucher wieder Vertrauen in die Finanzmärkte fassen können“, erläutert Klaus Müller,

„bei Ratsuchenden – so haben Umfragen immer wieder bestätigt – genießen wir angesichts unserer Anbieterneutralität und Kompetenz eine hohe Wertschätzung.

Der Beratungsbedarf angesichts der Bankenkrise übersteigt unsere personellen Kapazitäten bei weitem – die Menschen laufen uns in Sachen unabhängigem Rat zu Finanzdienstleistungen die Bude ein.

Sie suchen Unterstützung bei der Wahl einer geeigneten Geldanlage, einer passenden Altersvorsorge oder einer empfehlenswerten Versicherung“, berichtet er von ausgebuchten Beratungsterminen und Wartezeiten.

„Wenn die Bundesregierung einen Scheck für den Ausbau der Finanzberatung der Verbraucherzentralen ausstellt, ist das eine sichere Bank für den bürgerfreundlichen Zugang zu anbieterneutraler Verbraucherinformation und -beratung“, zeigt der NRW-Verbraucherzentralenvorstand auf, dass die geforderten Finanzmittel zentraler Baustein für präventiven Verbraucherschutz sind.

Die Forderungen der Verbraucherzentrale NRW für mehr „Verbraucherschutz auf Finanzmärkten“ sind unter www.vz-nrw.de/finanzmaerkte nachzulesen.

Pressemitteilung der Verbraucherzentrale NRW

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