CSS live auf der DKM!

5. CSS Expertentalk zum Leitthema:
Unisex-Tarife: Fluch oder Segen?

Der europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden: Ab 21.12.2012 soll es Unisex-Tarife geben. Die Gleichbehandlungsrichtlinie der EU soll sicherstellen, dass Männer und Frauen für Versicherungen gleich viel zahlen. Was bedeutet das im Einzelnen für die Versicherungsbranche und den Verbraucher?
Die Meinungen über das neue EU-Gesetz gehen auseinander. Eine aktuelle Situationsanalyse aus verschiedenen Perspektiven. Mit Experten für
Experten.

Was bei Mode, Parfüm und Berufswahl bereits weit verbreitet ist, ist der Versicherungsbranche noch eher fremd. Bislang gilt bei bestimmten Policetypen das Geschlecht als ein Risikofaktor, der in der
Tarifgestaltung berücksichtigt wird, sofern es statistisch belegbare Risikounterschiede gibt. Künftig darf das Geschlecht jedoch keine Rolle mehr spielen bei der Tarifgestaltung; das hat der EuGH entschieden. Die Versicherungswirtschaft bedauerte das Urteil: „Mit der Entscheidung wird ein zentrales Prinzip der privaten Versicherungswirtschaft, nämlich das Prinzip der Äquivalenz von Beitrag und Leistung, in Frage gestellt“, heißt es beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Verbraucherschützer begrüßen dagegen die Unisex-Tarife: „Nur weil das Merkmal Mann und Frau einfach zu erheben ist, ist das kein Grund dafür, das jeweilige Geschlecht in statistische Sippenhaft zu nehmen“, meint Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) – und verweist darauf, dass aufgrund des gesellschaftlichen Wandels verhaltensbedingte Faktoren einen viel größeren Stellenwert für die Gesundheit einer Person und ihre Lebenserwartung hat als das Geschlecht. Schließlich soll es auch Frauen geben, die gerne einen heißen Reifen fahren, und Männer, die brav zum Arzt gehen. Die Deutsche Aktuarvereinigung wendet jedoch ein: Die Angleichung der Lebensumstände von Männern und Frauen
habe nicht zur Verringerung des Unterschieds in der Lebenserwartung geführt – schon 1962 habe der Unterschied etwa fünf Jahre betragen. Kontakt bei Rückfragen:
CSS PresseService
c/o Beaufort 8 GmbH
presse@cssversicherung.com

Jolanta Gatzanis: Tel: +49 171 176 42 77
gatzanis@beaufort8.de

Sibylle Schade: Tel: +49 711 25 773-46
schade@beaufort8.de

Die CSS Expertenrunde: Ihre Gesprächspartner und Themen

Moderation: Stefan Siller, Moderator und verantwortlich für die tägliche Hörfunksendung „SWR1 Leute“, auch vom SWR-Fernsehen als „Leute Night“ ausgestrahlt. Gäste u. a.: Gerhard Schröder, Isabella Rosselini, Richard von Weizsäcker, Senta Berger, Harald Schmidt, Jürgen Klinsmann

Unisex-Tarife – Risikogerechtigkeit ausgehebelt und Transparenz verloren
Wo sich derzeit Versicherungsgesellschaften um Transparenz und Übersichtlichkeit bemühten, wird nach der Einführung der Unisex-Tarife ein Rückschritt festzustellen sein. Während bisher für alle Versicherten klar nachvollziehbar war, wie sich ein Tarif und ein Beitrag begründet, ist nun die Logik verloren
gegangen. Die Wurzeln der Kalkulation sind nicht mehr klar nachvollziehbar.

Kernthese: Mann und Frau sind verschieden, also benötigen sie eine individualisierte und differenzierende Absicherung ihrer Krankheitsrisiken.

Referent: Beat Moll (Vorsitzender der Geschäftsleitung, CSS Versicherung AG)

Tief im Inneren der Gesellschaft entsteht ein „Gender War“, der nur mit Reformen in
Richtung auf eine emanzipative Gesellschaft gestoppt werden kann.
Es ist ja heute schon offensichtlich, dass der alte Geschlechterkontrakt „Mann verdient, Frau kümmert sich um den Alltag“ nicht mehr funktioniert. Die Karten zwischen den Geschlechtern werden neu gemischt, die Regeln neu ausgehandelt. Das ist manchmal sehr verletzend, ziemlich anstrengend. Aber es führt auf Dauer zu mehr Lebenszufriedenheit und Liebesglück. Matthias Horx erklärt anhand der Entwicklung der Gesellschaftsformen, der ökonomischen Strukturen und der Technologien, wie unsere Zukunft aussehen wird. Ein innovativer und interessanter Beitrag über den Tellerrand des Vermittlers hinaus, der das Thema des CSS Expertentalk in einen größeren Kontext packt.

Kernthese: Unisex-Tarife gehören in eine emanzipative Gesellschaft.

Referent: Matthias Horx (Trend- und Zukunftsforscher)

Unisex-Tarife – ein großer Schritt hin zu mehr Gleichberechtigung!
Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein hohes zivilisatorisches und politisches Gut im Verfassungsrang. Dies rechtfertigt im Falle von Ungleichgewichten gesetzgeberische Maßnahmen, selbst
wenn diese unter Umständen die Gewinnerwartung von Unternehmen negativ betreffen bzw. Mehrkosten zulasten eines der Geschlechter hervorrufen. Die Gleichbehandlungsrichtlinie der EU soll sicherstellen, dass Männer und Frauen für Versicherungen gleich viel bezahlen. Bei der staatlich geförderten Riester-Rente gibt es bereits Einheitstarife. Die vorgelegten Berechnungen zeigen nur einen sehr geringen Effekt der unterschiedlichen Lebenserwartung von Männern und Frauen.

Kernthese: Die große Gleichstellungslüge! Ich bin gegen Diskriminierung und für die Gleichstellung zwischen Mann und Frau. Unterschiede in Versicherungstarifen darf es deshalb auch nicht geben.

Referentin: Anja Theurer (Rechtsanwältin, Berlin)

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Die Beiträge und Viten der Referenten haben wir für Sie zum Download zur Verfügung gestellt. Vita (99 kB) Vita_Theurer_final.pdf Anja Theurer (Rechtsanwältin, Berlin) Referat (110 kB) Impulsreferat_Expertentalk_Anja_Theurer_2011_final.pdf Matthias Horx (Trend- und Zukunftsforscher) Referat (154 kB) Impulsreferat_Expertentalk_Matthias_Horx_2011_final.pdf Vita (95 kB) Vita_Horx_final.pdf Stefan Siller, Moderator Vita (98 kB) Vita_Siller_final.pdf

Pressemitteilung CSS (26.10.2011 5.CSS Expertentalk zum Leitthema: Unisex-Tarife: Fluch oder Segen?)

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