Frostschutzmittel: Schon kleine Mengen für Menschen gefährlich

Fast jeder Autofahrer hält im Winter einen Vorrat an Frostschutzmitteln im Auto oder in der Garage bereit. Das in den meisten Mitteln enthaltene Ethylenglykol senkt den Gefrierpunkt von Kühl- und Scheibenwaschflüssigkeiten und verhindert so, dass sie gefrieren.

So weit, so praktisch. Doch Ethylenglykol hat eine zweite Seite: Es ist schon in geringen Mengen hochgiftig. Darauf weist die Aktion Das Sichere Haus (DSH), Hamburg, hin.

„Wer mehr als ein Schluck der Kühlerfrostschutzflüssigkeit trinkt, riskiert schwere Vergiftungen mit Atmungs- und Nierenfunktionsstörungen“, sagt Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der DSH. Tückisch ist, dass es erst nach etwa einer halben Stunde Anzeichen für eine Vergiftung gibt wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Erbrechen. Oft werden diese Symptome dann nicht mehr mit dem Frostschutzmittel in Verbindung gebracht. Das kann, abhängig von der aufgenommenen Menge und der Zeit, gravierende gesundheitliche Folgen haben wie Schäden des zentralen Nervensystems (Kopfschmerzen, Schwindel, Krämpfe), Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen.

Kinder besonders gefährdet

Gefährdet sind vor allem Kinder. Sie verwechseln den süßlich riechenden und attraktiv eingefärbten Frostschutz mit trinkbarer Limonade. Das passiert dann leicht, wenn sich die Chemikalie in einer Limonade- oder Saftflasche befindet. Deshalb müssen Frostschutzmittel stets in der Originalverpackung an einem Ort lagern, den Kinder nicht erreichen können.

Erste Hilfe bei Vergiftungen mit Frostschutzmitteln

1. Gabe von Medizinkohle: Kohlekompretten saugen das Gift im Magen auf. Es wird auf natürlichem Wege ausgeschieden.

2. Anruf in einem Giftinformationszentrum. Dabei den Frostschutzmittel-Behälter zur Hand haben, damit die Zusammensetzung geklärt werden kann.

3. Bei Haut- und Augenkontakt: mit Wasser abwaschen oder ausspülen.

4. Bei Symptomen wie Erbrechen oder Atemnot sofort den Rettungsdienst rufen (112).

Pressemitteilung der Aktion Das Sichere Haus

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