Green Building Frankfurt: Commerzbank-Zentrale erhält Auszeichnung für ökologisches Bauen

Die Stadt Frankfurt hat am Dienstag das Hochhaus der Commerzbank in Frankfurt am Main mit dem „Green Building-Award“ ausgezeichnet und es damit als Vorreiter für nachhaltiges Bauen gewürdigt. Die Schwerpunkte der Bewertung lagen auf innovativen Energiekonzepten, einer nachhaltigen Gebäudenutzung und einer attraktiven Gestaltung. Die Jury beurteilte die Commerzbank-Zentrale als ein Hochhaus, das „architektonisch und funktional Zeichen gesetzt hat, die weit über Frankfurt hinaus gewirkt haben.“ Frank Annuscheit, Chief Operating Officer der Commerzbank, sieht den Preis auch als Bestätigung der nachhaltigen Unternehmensphilosophie seines Hauses: „Dieses ökologisch orientierte Gebäude ist einer unserer Beiträge zu nachhaltigem, energieeffizientem Bauen und zum Klimaschutz.“ Zum Bau des Hochhauses wurde Anfang 1991, abgestimmt mit der Stadt Frankfurt, ein internationaler Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den das englische Architekturbüro Sir Norman Foster and Partners gewann. Zielsetzung der Planung war es, soweit wie möglich, ökologisches Bauen zu berücksichtigen, ein positives Umfeld für die Mitarbeiter zu schaffen und hohe Energiewirtschaftlichkeit sowie Flexibilität im Gebäude zu gewährleisten. Erstmalig in Frankfurt wurde eine integrierte Planung der Gebäudetechnik erreicht: Die technischen Anforderungen wurden nach dem tatsächlichen Bedarf für Kühlung, Lüftung, Beleuchtung etc. optimiert. „Die Commerzbank hat mit diesem Hochhaus schon Anfang der neunziger Jahre Standards gesetzt, die ihrer Zeit weit voraus waren“, sagte Arno Walter, Bereichsvorstand Organisation, der die Auszeichnung „Green Building Frankfurt“ entgegennahm. Bezogen im Mai 1997, steht die Commerzbank-Zentrale mit einer Höhe von 259 Metern im Herzen der Frankfurter Innenstadt und schafft auf circa 86.000m² Gesamtnutzfläche ein angenehmes Arbeitsumfeld für rund 2.900 Mitarbeiter. Wichtigster Bauteil für die Funktion des Commerzbank-Hochhauses ist die speziell konstruierte Doppel-Fassade mit außenliegendem hocheffizientem Sonnenschutz. Diese Fassade führt zusammen mit den neun in das Gebäude integrierten Gärten zu überwiegend natürlich belüfteten und mit Tageslicht versorgten Arbeitsplätzen. Die Fenster im Gebäude lassen sich bis ins höchste Stockwerk öffnen. Durch die zweischalige Fassade des Hochhauses, deren äußere Schale mit Öffnungen versehen ist, kann durch die Fenster ausreichend Frischluft ins Gebäude strömen. Auf diese Weise wird während etwa 80% des Jahres natürlich gelüftet und auf den Einsatz der Lüftungstechnik in den Bürobereichen verzichtet. Ist eine natürliche Belüftung aufgrund extremer Witterungsbedingungen nicht möglich, wird die Lüftungsanlage aktiviert. Die integrierten Kühldecken werden umweltfreundlich aus Kraft-Wärme-Kopplung gespeist. Das für die Rückkühlung eingesetzte Frischwasser wird anschließend für die Toilettenspülung weiterverwendet. All dies verwirklicht eine „intelligente“ Gebäudetechnik, die Versorgungsprozesse wie Lüftung, Heizung, Kühlung und Beleuchtung optimal steuert, gleichzeitig den Mitarbeitern aber auch eine Einzelraumregelung zugesteht. Sei dem 1. Januar 2008 wird das Commerzbank-Hochhaus ausschließlich mit Ökostrom aus erneuerbaren Energien versorgt. „Diese Umstellung hat unsere strombedingten CO2 – Emissionen in Frankfurt um knapp 14% und in Deutschland um 6% verringert. Damit gehen wir mit unserem Hochhaus bei der Senkung der CO2 – Emissionen mit gutem Beispiel voran“, betonte Annuscheit. Die neun „wandernden“ Hochgärten – ein weiteres Highlight des Hochhauses – verbessern das Mikroklima des Hauses, dienen der optischen Auflockerung des Gesamtgebäudes und sind auch Konferenz- und Pausenzone für die Mitarbeiter. Sie sind so angeordnet, dass jede Gebäudeseite mit drei Gärten ausgestattet ist. Je nach Himmelsrichtung sind sie mit bis zu neun Meter hohen Bäumen unterschiedlich bepflanzt. Die Commerzbank arbeitet ständig an der weiteren energiewirtschaftlichen Optimierung ihrer Zentrale. So wurden zum Beispiel aktuell aufgrund der Erkenntnisse eines intensiven Energiemonitorings die Hochvolt- Halogenlampen in den Aufzugsvorräumen gegen Energiesparlampen getauscht. Weiter wird in Kürze die freie Kühlung des Hauses durch die Optimierung der Steuerung sowie kleinere und drehzahlgeregelte Pumpen deutlich energieeffizienter. Der im Vergleich zu anderen Hochhäusern sehr niedrige Energieverbrauch, der über die letzten zwölf Jahre der Nutzung regelmäßig weiter optimiert werden konnte, bestätigt die optimale und nachhaltige Planung und den energieeffizienten Betrieb des Hauses, das auch heute noch im direkten Wettbewerb mit anderen Neubauten oder Sanierungsobjekten standhält. Informationen zur Preisverleihung finden Sie unter www.greenbuilding-frankfurt.de (Pressemitteilung Commerzbank)

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