Verbraucher achten zu selten auf das Verfallsdatum bei Medikamenten

Zu viele Menschen unterschätzen die Risiken von Medikamenten, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist: Fast jeder Dritte achtet beim Griff in die Hausapotheke nicht immer auf das Verfallsdatum des Medikamentes. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).
Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es sogar 38 Prozent, während die Menschen ab 65 Jahre mit 23 Prozent vorsichtiger sind. Die TK-Apothekerin Ursula Battmer empfiehlt dieses Verhalten nicht zur Nachahmung. Unter anderem können sich die Inhaltsstoffe zersetzen, Wirksamkeit und Verträglichkeit können sich verändern und es bestehe – insbesondere bei angebrochenen Packungen – die Gefahr, dass sich Keime in den Arzneimitteln bilden, so Battmer. „Der Blick auf das Verfallsdatum von Medikamenten ist deshalb vor der Einnahme ein Muss.“
Die Apothekerin rät auch zum regelmäßigen Blick in die Hausapotheke: „Einmal im Jahr sollte jeder seine Arzneimittelvorräte überprüfen und verfallene Medikamente in der Apotheke abgeben“,so Battmer. Laut der Forsa-Umfrage tut dies jedoch jeder Achte nur alle vier Jahre oder noch seltener. Besonders riskant: 19 Prozent derjenigen, die nicht auf das Verfallsdatum ihrer Medikamente achten, kontrollieren gleichzeitig nur alle vier Jahre oder noch seltener ihre Hausapotheke auf verfallene Medikamente.
Grundsätzlich sollten Arzneimittel kühl, trocken, dunkel und für Kinder unerreichbar gelagert werden, empfiehlt Battmer. „Weder das Badezimmerschränkchen noch die Fensterbank oder die Nachttischschublade sind also geeignete Lagerorte für Medikamente.“
Außerdem sollten die Verbraucher auf jeder Packung nach Möglichkeit das Anbruchdatum vermerken. Insbesondere bei Augentropfen ist das notwendig, da sie in der Regel nur vier bis sechs Wochen nach Anbruch haltbar sind. Alkoholhaltige Präparate sollten nach Anbruch nicht länger als in der Packungsbeilage angegeben gelagert werden, da der Alkohol verdunsten und sich die Wirkstoffkonzentration dadurch verändern kann.
Für die bevölkerungsrepräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa zwischen dem 1. und dem 9. Juli 2009 im Auftrag der TK 1.000 Menschen telefonisch befragt.
(Pressemitteilung Techniker Krankenkasse)

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