Schwabinger erhalten Kunstpreise ihres Stadtteils

Oberbürgermeister Christian Ude übergab vor rund 400 Gästen die Schwabinger Kunstpreise 2009 im Verwaltungszentrum der Stadtsparkasse München in der Ungererstraße. Die beiden mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preise gehen an den Saxophonisten Klaus Kreuzeder und den Bildenden Künstler Joachim Jung. Den Ehrenpreis erhält die Illustratorin, Grafikerin und Autorin Rotraut Susanne Berner.
Das Preisgeld stellen gemeinsam die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, die Münchner Freiheit Eisenrieder GmbH, Betreiberin des Cafe Münchner Freiheit, die Oswald-Malura-Kunststiftung und die Landeshauptstadt München. Mit den Schwabinger Kunstpreisen werden Persönlichkeiten oder Schwabinger Institutionen ausgezeichnet, die in besonderer Weise kulturelle und/oder künstlerische Leistungen für ein Schwabing im Sinne seiner Tradition erbracht haben. Gastgeber für die Preisverleihung war die Stadtsparkasse München, die dazu passend in ihr Verwaltungszentrum in Schwabing eingeladen hat. Der Jury zur Auswahl der Preisträger gehören der Regisseur Jens Börner, der 2006 den Starter Filmpreis der Landeshauptstadt München erhalten hat, Johanna Brechtken, Geschäftsführerin des Schwabinger Bürgerhauses „Seidlvilla“, Thekla Kastner, Inhaberin des „Antiquariat Kastner“ in der Schwabinger Amalienstraße, Armin Kratzert, Redakteur des Literaturmagazins „LeseZeichen“ vom Bayerischen Fernsehen, und Rolf May, Chef der Kulturredaktion der „tz“, an. „Seit mehr als 30 Jahren ist der Saxophonist Klaus Kreuzeder nun schon in den verschiedensten musikalischen Formationen sowie mit Solo-Auftritten unterwegs und begeistert das Publikum mit seiner Virtuosität und stilistischen Bandbreite“, begründete die Jury die Entscheidung für den Preisträger. Kreuzeder spielte unter anderem mit Sting, Al Jarreau und Stevie Wonder auf der Bühne. „Dass er als Kind an Polio erkrankte und seit dieser Zeit im Rollstuhl sitzt, hinderte Klaus Kreuzeder nie daran, seinen eigenen künstlerischen Berufsweg vielseitig und kompromisslos zu verfolgen,“ lobte die Jury Kreuzeder als Persönlichkeit, die das Münchner Kulturleben seit vielen Jahren bereichere. OB Christian Ude hielt die Laudatio über Kreuzeder:Es gibt für mich nichts schöneres, als einen Abend mit einer CD von Klaus Kreuzeder ausklingen zu lassen.“ Menschen und ihre Orte beziehungsweise die Interaktionen zwischen Schicksalen und Lebensräumen sind das bevorzugte Thema der Malerei von Joachim Jung. Am intensivsten habe er sich mit Paul Klee beschäftigt, der 22 Jahre lang in Schwabing lebte, so die Jury. 1988 verwirklichte Jung gemeinsam mit Dirk Heißerer, das „Erinnerungsprojekt Ortsbeschreibung“, bei dem vor Schwabinger Häusern Zitate namhafter Bewohner auf die Gehsteige geschrieben wurden. 2005 leistete er einen Beitrag zu Kunstprojekt „300 Jahre Türkengraben“. Darüber hinaus sei Jung ein begehrter Porträtist und Gestalter von Großprojekten im Rahmen von Kunst am Bau. „Der Schwabinger Kunstpreis wird ihm aber in erster Linie für sein Engagement für Kunst und Künstler, Geschichte und Gegenwart seines Viertels Schwabing zuerkannt“, so die Jury. Die Ehrenpreisträgerin Rotraut Susanne Berner schreibe und zeichne für Kinder jeden Alters, für kleine, große und ganz große. „Die Welt ihrer Menschen, Tiere und Fabelwesen ist sinnlich und farbenfroh, perfekt konstruiert bis ins Detail und überrascht den Betrachter immer aufs neue mit Einfallsreichtum und Witz“, so die Jury über die Künstlerin, in deren Atelier in der Georgenstraße Figuren wie Karlchen und Ritter Kunibert das Licht der Welt erblickt haben. Rotraut Susanne Berner erhielt für ihr Gesamtwerk zuletzt den Deutschen Jugendliteraturpreis. Die Schwabinger Kunstpreise hat 1961 eine bürgerschaftliche Initiative des Schriftstellers Florian Seidl und des damaligen SZ-Mitgesellschafters Hans Dürrmeier ins Leben gerufen. Die Auszeichnung ehrt jährlich Persönlichkeiten oder Institutionen, die in besonderer Weise kulturelle oder künstlerische Leistungen in beziehungsweise für Schwabing erbracht haben. Seit 1991 werden zwei Preise in Höhe von 5.000 Euro sowie ein undotierter Ehrenpreis vergeben. OB Christian Ude freut sich bereits auf das große Ereignis im kommenden Jahr, wenn der Schwabinger Kunstpreis zum 50. Mal vergeben wird.
(Pressemitteilung der SSKM)

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
* Pflichtfelder

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.