spiegel.de: Wechsel der Kfz-Versicherung bringt bis zu 3000 Euro Ersparnis

Autofahrer können Hunderte Euro sparen, wenn sie sich eine neue Kfz-Versicherung suchen. Verbraucherschützer empfehlen nun, den Anbieter zu wechseln – die Frist dazu läuft in knapp zwei Wochen ab. SPIEGEL ONLINE vergleicht die besten Tarife.

Hamburg, 18.11.2007 – Für Autofahrer sind es keine guten Zeiten. Bei einem Benzinpreis von fast 1,50 Euro pro Liter kann eine einzige Tankfüllung richtig teuer werden. Die Bürger sind dagegen machtlos – die Energiepreise bilden sich an den internationalen Rohstoffbörsen. Trotzdem gibt es eine Möglichkeit, wie Autofahrer ihr Geld beisammen halten können: Durch einen Wechsel der Kfz-Versicherung lassen sich einige hundert Euro sparen.

Die SPIEGEL-ONLINE-Vergleichstabelle zeigt: Je nach Anbieter gibt es enorme Preisunterschiede. So kann ein Fahranfänger, der bisher bei Karstadt-Quelle versichert ist, 835 Euro sparen, wenn er zur Hannoversche Direkt wechselt. Dabei ist Karstadt-Quelle bei weitem noch nicht der teuerste Anbieter. Das zeigt auch ein Vergleich der Stiftung Warentest (mehr…). Sie hat kürzlich für Fahranfänger sogar einen Preisunterschied von bis zu 3000 Euro festgestellt. Bei den Testern hatten insgesamt die WGV-Schwäbische Allgemeine, die Huk24 und Direct Line besonders gut abgeschnitten.

Die Vergleichstabellen belegen aber noch etwas anderes: Der Versicherungsbeitrag hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab, die von den jeweiligen Unternehmen unterschiedlich gewichtet werden. Verbraucher müssen deshalb möglichst viel über sich und ihr Auto wissen, bevor sie einen neuen Anbieter suchen.

Entscheidend ist klassischerweise der Fahrzeugtyp, der Wohnort und die persönliche Schadenfreiheitsklasse. Bei vielen Versicherungen spielt auch das Geschlecht eine Rolle – Frauen fahren in der Regel sicherer als Männer. Allerdings zeigt die SPIEGEL-ONLINE-Tabelle: Wenn Männer genau vergleichen, müssen sie nicht unbedingt mehr bezahlen als Frauen. Vergünstigungen gibt es auch für Familien oder Beamte. Außerdem bieten die meisten Versicherungen Preisnachlässe für Wenigfahrer, Garagenfahrzeuge und Neuwagen an. Bedeutsam ist außerdem die Fahrpraxis: Wie die SPIEGEL-ONLINE-Tabelle zeigt, zahlen Anfänger teilweise zehnmal mehr als erfahrene Autofahrer. Daneben kommt es auch entscheidend auf den Wohnort an.

Um den Rabatt-Wirrwarr zu durchblicken, gibt es Hilfe im Internet. Portale wie www.forium.de vergleichen die verschiedenen Tarife anonym und unabhängig. Auf diese Weise lässt sich schnell und bequem eine günstige Kfz-Versicherung speziell für das eigene Fahrzeug finden. Forium bietet außerdem einen Rabatt-Rückkauf-Rechner an, mit dem sich ermitteln lässt, ob die Versicherung einen Schaden übernehmen sollte – was allerdings die Beiträge nach oben treibt -, oder ob man bei kleineren Kratzern besser selbst zahlt.

Wer seine Versicherung wechseln will, muss beachten, dass dies nicht immer möglich ist. Nur einmal im Jahr, zum 1. Januar, lässt einen die alte Versicherung gehen. Wichtig dabei: Die Kündigung des bestehenden Vertrags muss bis zum 30. November bei der Versicherung eingehen. Wechselwillige haben also noch knapp zwei Wochen Zeit. Wer während des laufenden Jahres zu einem neuen Anbieter möchte, kann dies nur in Ausnahmefällen tun – nämlich wenn man sich einen neuen Wagen zulegt, wenn man einen Versicherungsschaden hat oder wenn die alte Versicherungsgesellschaft die Beiträge erhöht.

Verbraucherschützer empfehlen, die Kündigung rechtzeitig per Einschreiben loszuschicken. Außerdem sollte man beim Anbieterwechsel nicht nur auf den Preis schauen. „Gute Bedingungen sind wichtiger als die Beitragshöhe“, sagt ein Sprecher des Bunds der Versicherten (BdV). Bei Neuwagen sei es zum Beispiel relevant, ob die Versicherung im Schadensfall tatsächlich den Neuwert oder nur den Zeitwert ersetzt. Kriterien können außerdem die Höhe der Deckungssumme sein oder die Frage, ob die Versicherung auch Wildschäden oder Folgeschäden nach Marderbissen übernimmt.

In einem Punkt geben die Verbraucherschützer dagegen Entwarnung: Vor Direktversicherungen ohne eigenen Außendienst muss man keine Angst haben. In der Regel, so der BdV, bieten sie die gleichen Leistungen – und auch beim Service seien sie nicht schlechter als Versicherungen, die ihre Produkte über Vertreter verkaufen.

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,517302,00.html

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