Stalking – wenn der Liebeswahn zu Gefahr wird

Ständiges Beobachten, unerwünschte Kontaktaufnahmen und im Extremfall auch körperliche Angriffe zählen zu typischen Handlungen des Stalkings. Betroffen davon sind nicht nur Prominente – prinzipiell kann es jeden Menschen treffen.

Nicht selten werden die Betroffenen in schwere psychische Krisen getrieben. Als letzter befreiender Schritt reicht oftmals nur die Aufgabe des Wohnorts, der Freunde und des Arbeitsplatzes. Wie man Stalking verhindern und sich dagegen wehren kann, ist Thema unseres Expertenchats am 24. April von 20 bis 21:30 Uhr.

Der Begriff Stalking (englisch to stalk = sich anpirschen) stammt aus der Jägersprache und beschreibt die Belästigung, Überwachung und/oder Verfolgung von Menschen, die dadurch bedroht und in ihrem Alltag massiv eingeschränkt werden. Da sich Stalking-Handlungen nicht selten über Monate oder Jahre hinziehen, sind viele Opfer von reaktiven psychischen Erkrankungen betroffen.

Persönlichkeitsstörugen häufige Ursache Über Stalking-Täter (juristisch als „Nachsteller“ bezeichnet) ist bekannt, dass viele unter einer Persönlichkeitsstörung (z.B. emotional-instabile/Borderline-Persönlichkeitsstörung) leiden, ein geringes Selbstwertgefühl haben und in ihrem Sozialverhalten auffällig sein können.

Während bei leichten bis mittelschweren Stalking-Fällen der Anteil männlicher gegenüber weiblicher Täter nur mäßig überwiegt (Schätzungen gehen von 60:40 aus), sind Täter schweren Stalkings fast ausschließlich männlich. Mögliche Motive Der Begriff „Liebeswahn“ beschreibt das häufigste, jedoch nicht einzige mögliche Motiv von Stalkern.

In ca. zwei Drittel aller Fälle kennen sich Opfer und Täter aus einer früheren Beziehung (Ex-Lebenspartner und -Ehegatten) oder etwa von der Arbeit (Ex-Arbeitskollegen). Hier sind Gefühle der Demütigung wegen der unverstandenen Beendigung der Beziehung und ein Nicht-Wahrhaben-Wollen der Trennung handlungsleitend.

Werden Menschen, mit denen Stalking-Täter keine Liebes-, sondern eine geschäftliche oder vertragliche Beziehung hatten (z.B. Ärzte, Rechtsanwälte, frühere Vorgesetzte) attackiert, stehen eher Rachebedürfnisse und Dominanzwünsche im Vordergrund.

Die medial größte Aufmerksamkeit hat das Prominenten-Stalking, bei dem sich Gefühle der Schwärmerei zu massiven, aufdringlichen Kontaktversuchen steigern.

Pressemitteilung der BKK Oetker

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