Immer mehr Verbraucher pleite

Ein Drittel mehr Verbraucher werden 2006 im Vergleich zum Vorjahr Insolvenz anmelden. Bei den Unternehmen geht die Zahl der Pleiten dagegen zurück.

31.300 Unternehmensinsolvenzen sind im Jahr 2006 bei den Gerichten beantragt worden. Das entspricht einem Rückgang von rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei Insolvenzen natürlicher Personen ist dagegen ein Ende des Anstiegs nicht in Sicht: 89.700 Verbraucher stellten einen Insolvenzantrag. Eine Steigerung um gut 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Hinzu kommen weitere 32.100 Insolvenzen von ehemals Selbständigen, überschuldeten Nachlässen sowie Stiftungen und Vereinen, was einem Anstieg von rund vier Prozent im Vergleich zu 2005 entspricht. Das gab jetzt die Wirtschaftsauskunftei Creditreform bekannt.

Insgesamt beläuft sich die Zahl der Insolvenzen für das Jahr 2006 auf 153.100 Fälle. Das sind 16.530 Insolvenzen oder zwölf Prozent mehr als 2005. Die Summe der Insolvenzschäden beläuft sich für das Jahr 2006 auf 31,1 Milliarden Euro. Von einem insolvenzbedingten Arbeitsplatzverlust sind 473.000 Menschen betroffen.

Dass weniger Firmenpleiten zu verzeichnen sind, liegt laut Creditreform vor allem an der Baubranche, die sich inzwischen konsolidiert habe, und an der guten konjunkturellen Entwicklung. Hinter der deutlichen Zunahme bei den Insolvenzen natürlicher Personen vermutet Creditreform die Hoffnung der Verbraucher, über eine Restschuldbefreiung einen Neustart zu schaffen. Dass viele Menschen überschuldet seien, liege vor allem an einem riskanten Umgang mit Konsumentenkrediten und der Arbeitslosigkeit.

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