Pflege kostet durchschnittlich über 176.000 Euro

Das Pflegerisiko wird von den Deutschen unterschätzt. Ein heute 50-jähriger Mann hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 90 Jahren, eine Frau von 94 Jahren.

Die Wahrscheinlichkeit pflegebedürftig zu werden, ist hoch, so der Deutsche Ring. Sie liegt bei den 85- bis 90-Jährigen bei 38 Prozent, bei über 90-Jährigen bei 61 Prozent. Bei Frauen ist das Pflegerisiko durch die höhere Lebenserwartung noch höher. An Demenz wird in diesen Altersklassen etwa jeder Dritte leiden.

Pflege ist damit keine Ausnahmeerscheinung, sondern eher der Regelfall. Zu diesen Ergebnissen kommt die „Risikoanalyse Armutsfalle Pflege“ vom Deutschen Ring. Damit verbunden sind erhebliche Kosten: Mehr als 176.000 Euro im Schnitt (durchschnittliche Pflegedauer: 53 Monate, Pflegestufe III). Davon trägt die gesetzliche Pflegeversicherung nur 75.000 Euro.

Die verbleibenden rund 101.000 Euro sind aus dem eigenen Portemonnaie zu zahlen. Demenzkranke erhalten – so lang keine körperlichen Gebrechen vorliegen – gar keine Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung, so dass die gesamten Pflegekosten aus eigener Kraft aufzubringen sind.

Ein derartiger Betrag ist für die meisten Senioren kaum zu finanzieren. Menschen mit einem hohen Pflegerisiko – das heißt ab 85 Jahre – haben im Schnitt ein Vermögen von nur noch 34.000 Euro. Zwei von drei Senioren verfügen über ein Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 2.700 Euro. So können die Pflegekosten häufig nicht aus dem laufenden Einkommen bezahlt werden. Neben der Weiterführung des eigenen Haushalts können sich 88 Prozent der Betroffenen keine häusliche Pflege leisten – selbst bei der Pflegestufe I, schon gar nicht bei der Pflegestufe III.

In dieser Situation springt das Sozialamt ein, prüft dann aber, inwiefern enge Familienangehörige zur Pflegefinanzierung herangezogen werden können. 38 Prozent der vollstationär gepflegten Menschen sind sozialhilfeabhängig. Dieser Notstand kann mit einer privaten Pflege-Rentenversicherung verhindert werden.

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