Festzuschuss-System verteuert Zahnersatz

Das Festzuschuss-System bei Zahnersatzleistungen, das seit Januar 2005 für gesetzlich Krankenversicherte gilt, habe dazu geführt, dass Zahnärzte vermehrt Leistungen privat abrechnen. Dadurch werde die Zahnersatzversorgung für Patienten teurer. Diese verzichteten deshalb vermehrt auf Zahnersatz.

Dies behauptet eine heute von den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen vorgelegte Studie. Sie wurde bei der „Planungsgruppe M+M AG“ in Hamburg in Auftrag gegeben, um die Auswirkungen des 2005 eingeführten befundorientierten Festzuschuss-Systems zu untersuchen.

Während die Kassenzuschüsse pro Leistungsfall nahezu unverändert blieben, stieg der Privatanteil deutlich. Er hat in 2005 mittlerweile einen Anteil von 62 Prozent an den zahnärztlichen Honoraren erreicht. Die Kostensteigerungen für die Patienten sind auch eine Folge der Ausgrenzung bestimmter zahnärztlicher Brücken- und Kombinationsversorgungen aus der Abrechnung nach Kassenpreisen.

Wo die neuen Richtlinien als Kassenleistungen nur noch herausnehmbaren Zahnersatz vorsehen, bekommt der Zahnarzt seit 2005 die Möglichkeit, festsitzenden Zahnersatz (Brücken) nach den höheren Privatsätzen abzurechnen. Diese Entwicklung trägt offensichtlich zur Zurückhaltung der Versicherten bei.

Dadurch droht nach Ansicht der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen eine Verschlechterung der Zahngesundheit, wenn Patienten langfristig auf medizinisch
notwendige Zahnersatzmaßnahmen verzichten.

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
* Pflichtfelder

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.