Pressemitteilung der
Die flächendeckende medizinische Versorgung in Deutschland muss gesichert bleiben. Die Spitzenverbände der gesetzlichen unterstützen eine zukunftsorientierte Bedarfsplanung, die wirkungsvoll und nachhaltig die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung gewährleisten soll. Eine solche Bedarfsplanung müsse Anreize schaffen, sowohl Ãberversorgung als auch Unterversorgung zu vermeiden und – soweit bereits vorhanden – abzubauen.
Vor allem gelte es, in den neuen Bundesländern bis 2010 altersbedingt frei werdende Hausärzte-Sitze neu zu besetzen oder die hier bisher erbrachte Versorgung über neue Strukturen und Angebote sicher zu stellen. Hierzu hätten die Kassen bereits erste konkrete Schritte eingeleitet, so z. B. eine Differenzierung der Wegepauschalen für Ãrzte und eine Flexibilisierung des Notdienstes. Weitere konkrete Schritte zur Sicherstellung der Versorgung seien bereits auf regionaler Ebene mit den Kassenärztlichen Vereinigungen, Landesregierungen und Kommunen vereinbart worden.
Die Kassenärztlichen Vereinigungen zeigten sich dabei weitaus flexibler und für konstruktive Problemlösungen aufgeschlossener als die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit ihrer schlichten Forderung nach mehr Geld. In den neuen Ländern haben die gemeinsamen Landesausschüsse der Ãrzte und bereits Sicherstellungszuschläge beschlossen. So soll beispielsweise mit Anschubfinanzierungen oder „Durchhalteprämien“ die hausärztliche Versorgung in den betroffenen ländlichen Regionen sichergestellt werden. Zusätzlich dazu werden in einigen Bereichen kassenartenspezifische Sonderzahlungen in Form von prozentualen Zuschlägen zu den allgemeinen Honorarzuwächsen geleistet.
Es gibt vor allem in ostdeutschen Regionen einen aktuellen und steigenden zukünftigen Bedarf bei der Gruppe der Hausärzte, da ältere Ãrzte ausscheiden. Bei vielen Facharztgruppen gibt es allerdings eine dauerhafte, teure Ãberversorgung. Dies habe eine detailgenaue Analyse der ambulanten medizinischen Versorgung in den neuen Bundesländern durch das Wissenschaftliche Institut der (WIdO) gezeigt.
Erste Vorschläge der Kassen bereits 2003
Mit insgesamt 484 Ãrzten, die die bis zum Jahre 2010 altersbedingt frei werdenden Hausarztpraxen wiederbesetzen, könne allerdings flächendeckend die Unterversorgung in den neuen Bundesländern vermieden werden. Um hier rechtzeitig zu handeln, Planungskreise attraktiver zu machen und Versorgungsproblemen im Jahr 2010 vorzubeugen, habe man von Kassenseite bereits 2003 gemeinsame Aktivitäten von Kassen, Ãrzteschaft und Politik vorgeschlagen und dazu einen MaÃnahmenkatalog für die neuen Bundesländer entwickelt.
Denkbar sind beispielsweise die finanzielle und organisatorische Förderung von Niederlassungen mit der Ãberlassung von Praxisräumen und Gewährleistung von Umsatzgarantien für die ersten Jahre, eine weitere Erleichterung der Möglichkeit von Anstellungen, der Einrichtung von Zweigpraxen oder die Ãbernahme bisher durch Einzelarztpraxen abgedeckter Versorgungsanteile durch stationäre bzw. von vornherein auf eine integrierte Versorgung abzielende Gesundheitszentren. Mögliche MaÃnahmen, die je nach regionaler Situation in Frage kämen, seien z. B. die Zulassung von Niederlassungen nur in unterversorgten Gebieten, die Anstellung von Ãrzten durch KVen zum Zwecke der Nachbesetzung freiwerdender Hausarztsitze und der Ausbau und die Errichtung von Ambulatorien und Polikliniken.