Keine Entlastung für gesetzlich Krankenversicherte

Die Senkung der Krankenkassen beiträge zum 1. Juli wird nicht über die gesetzlich geforderten 0,9 Prozentpunkte hinausgehen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des
ZDF-Wirtschaftsmagazins „WISO“ unter allen 258 gesetzlichen Krankenkassen .

222 Kassen senken genau um 0,9 Prozentpunkte, bei 30 Kassen fällt die Senkung etwas höher aus – meist um einen Prozentpunkt. Aber: Sechs Kassen heben am selben Tag ihre
Beitragssätze wieder an.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zeigt sich im ZDF enttäuscht von den Kassen: „Es gibt Senkungspotenzial. Mich ärgert, dass viele Kassen viel zu zögerlich sind, wirklich effektive Politik im Interesse der Versicherten zu machen.“

Zu den Gründen für das weiterhin hohe Niveau der Beiträge sagt sie: „Das ist ein ganz
behäbiger Apparat. Es ist sehr schwierig, im Gesundheitswesen etwas in Bewegung zu setzen. Es ist wie eine schwere Lokomotive, die von hinten geschoben werden muss.“

Trotz der gesetzlichen Beitragssenkung müssen Versicherte ab dem 1. Juli mit einer Mehrbelastung von 0,45 Prozentpunkten rechnen. Der durchschnittliche Beitragssatz für den Kassenbeitrag ist zwar optisch genau um 0,9 Prozentpunkte niedriger und liegt dann bei 13,3 Prozent, doch der ebenfalls zum 1. Juli geplante Sonderbeitrag von 0,9 Prozentpunkten
wird nicht mehr anteilig von den Arbeitgebern mitfinanziert.

Damit wird der durchschnittliche Arbeitnehmeranteil am Kassenbeitrag von 7,1 Prozent
auf 7,55 Prozent steigen.

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
* Pflichtfelder

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.