Baukredite zu „Aktionszinsen“: Scheinbar niedrige Zinsen täuschen

Sonderkreditangebote mit Bausparverträgen sind trotz scheinbar niedriger Zinsen meist teurer als ein normales Hypothekendarlehen. Das ergab eine aktuelle Untersuchung der Zeitschrift Finanztest (Heft 1/2005) von 16 Kombikrediten, die Banken und Sparkassen im November angeboten haben. Die Werbung mit günstigen Zinsen entpuppte sich meist als Irreführung.

Mit einer Ausnahme lag der wirkliche Effektivzins weit über den Zinsangaben der Anbieter. Die Konstruktion der Finanzierung macht die Augenwischerei den Banken und Sparkassen besonders leicht. Statt zu tilgen zahlt der Kunde Raten oder eine große Einmalzahlung in einen Bausparvertrag ein. Bis der Vertrag in einigen Jahren zugeteilt ist, streckt die Bank die Bausparsumme mit einem tilgungsfreien Darlehen vor.

Der Trick ist nach Ergebnissen der der Verbraucherschützer immer derselbe: Obwohl es sich um eine einheitliche Finanzierung handelt, geben Banken und Sparkassen zwei Effektivzinsen an: den Effektivzins für das Vorausdarlehen bis zur Zuteilung des Bausparvertrages und den Effektivzins für das folgende Bauspardarlehen. Die Einzelangaben über den Effektivzins täuschen, weil sie weder die Sparraten für den Bausparvertrag noch die Abschlussgebühren oder die meist niedrige Guthabenverzinsung für das Bausparguthaben berücksichtigen.

Werbung und Wahrheit klaffen bei den Kombikrediten fast immer auseinander, so die FINANZtest-Experte. Die meisten Banken bieten vergleichbare Baukredite zu Effektivzinsen von deutlich unter fünf Prozent an. Interessenten sollten daher in jedem Fall Alternativangebote einholen und den Effektivzins der Gesamtfinanzierung zu vergleichen.

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
* Pflichtfelder

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.