Viele Banken scheuen den Aufwand der Konten-Überwachung

Innerhalb der Europäischen Union sind Kreditinstitute verpflichtet, alle Kundenbestände und Finanztransaktionen zu überprüfen, um die Finanzen potenzieller Terroristen besser aufzuspüren. Das Scannen der Finanztransaktionen muss dabei in Echtzeit erfolgen, das heißt, eine Zahlung darf erst nach der Überprüfung ausgeführt werden.

Die internationalen und nationalen Finanzsanktionen im Kampf gegen den Terror verpflichten Banken zu umfassenden Maßnahmen, um Finanztransaktionen potenzieller Terroristen aufzudecken. Wie die Überwachung in der Praxis aussieht, bleibt daher den Instituten überlassen. Doch wer die Kontrolle vernachlässigt, muss mit drakonischen Geld- oder Gefängnisstrafen und einem erheblichen Imageschaden rechnen. In Deutschland nehmen die Bundesbank und das Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) inzwischen die Maßnahmen der Banken zunehmend unter die Lupe.

Obwohl die Vorschriften schon seit Juni 2002 gelten, scheuen viele Kreditinstitute die Investitionen in ein gesetzliches Überwachungssystem und prüfen jede Transaktion manuell, berichtet die Unternehmensberatung Mummert Consulting. Eine zuverlässige Überwachung der Geldgeschäfte ist nur mit einer automatischen Echtzeit-Kontrolle vor der Ausführung der Finanztransaktionen möglich. Eingang, Herkunft, Ausgang und Ziel jedes Überweisungsauftrages müssen nach Hinweisen auf terroristische Verbindungen überwacht und mit den offiziellen Fahndungslisten der Europäischen Kommission und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit verglichen werden.

In Verdachtsfällen müssen Banken die Transaktion manuell untersuchen, sie einfrieren und gegebenenfalls die Bundesbank alarmieren. Bei Geschäftskontakten zu den USA sind Kreditinstitute gezwungen, die Listen des Office of Foreign Assets Control des US Department of Treasury vorab zu überprüfen.

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