Banken hinken Basel II-Fahrplan hinterher

Eine aktuelle Umfrage der KPMG bei 294 Finanzinstituten in 38 Ländern hat ergeben, dass viele Banken mit ihren Projekten dem Basel II-Fahrplan hinterherhinken. Rund die Hälfte ist noch bei der Überprüfung der Anforderungen oder befindet sich erst in der Planungsphase.

Knapp zehn Prozent der Banken sind noch dabei, ihre Basel-Teams zusammenzustellen. Im Bereich Kreditrisiko haben erst acht Prozent der Banken die Test- und Auswertungsphase ihres Projekts erreicht. Dabei ist genau diese Phase eine der wichtigsten des gesamten Projekts. Stichtag für die Umsetzung der Reichlinien ist das Jahr 2007.

Dabei liegen die Vorteile der Umsetzung der Basel II-Anforderungen für die Banken auf der Hand. Der wichtigste ist nach Angaben der Befragten ein verbessertes System zur Bonitätsbewertung, gefolgt von einem verbesserten Management des Betriebsrisikos. Eine Verringerung der Kapitalanforderungen lag bei den angeführten Vorteilen lediglich an vierter Stelle.

Die von KPMG durchgeführte Umfrage ergab eine generell positive Einstellung zu den Anforderungen von Basel II: 77 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass Basel II eine bessere Grundlage für zukünftige Entwicklungen beim Risikomanagement bietet, und über zwei Drittel sind der Meinung, dass die Analyse des Kreditportfolios vereinfacht werde. Eine klare Mehrheit geht zudem von aus, dass sowohl die Kredit- als auch die Betriebsrisikosteuerung insgesamt verbessert würden.

Die Kosten der Umsetzung der Basel II-Anforderungen wurden als größtes Hindernis angesehen. Die Hälfte der Befragten gab an, dass ihr gesamtes Basel-Budget bei bis zu einer Million US-Dollar liegt. Bei einigen Banken übersteigen die Budgets allerdings 40 Millionen US-Dollar. Andere weithin angeführte Bedenken waren Zeitmangel und fehlende Daten für Betriebsverluste. Vor allem in Europa spielt offenbar auch die mangelnde Flexibilität bestehender IT-Systeme eine Rolle.

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