Postbank forciert Börsengang

Die Hinweise, dass ab dem ersten Halbjahr 2004 Aktien der größten Filialbank Deutschlands an der Börse gehandelt werden, mehren sich. Das Managment wolle heute mit den Aufsichtsräten der Deutschen Post AG und der Tochterbank das weitere Vorgehen besprechen, schreibt die Frankfurter Rundschau. Investmentbanken hoffen auf ein Beleben der Nachfrage an Neuemissionen.

Mit der heutigen Sitzung der Konzernleitung wird sich herausstellen, ob die offizielle Sprachregelung, ein Börsengang komme „-innerhalb der nächsten 18 Monate in Frage“ beibehalten wird. Eine Platzierung unter den 30 größten deutschen Unternehmen im DAX ist nicht unwahrscheinlich.

Die gelbe Bank mit ihren mehr als 10 Millionen Kunden wird aller Wahrscheinlichkeit nach aber mehrheitlich im Besitz des Muttekonzerns bleiben. Die Post als jetzige 100prozentige Besitzerin wird nicht mehr als 49 Prozent der Banktochter verkaufen, um die Kontrolle über das Geldhaus zu behalten.

Die Erlöse aus den Aktien der Postbank würde der Mutterkonzern nach Analystenmeinung nutzen, um in Europa stärker präsent zu sein. Der Konzern soll auf die österreichische und dänische Post als Übernahmekandidaten schielen.

Seit annähernd zwei Jahren lahmt das provisionsträchtige Geschäft mit neuen Aktien. Das letzte Unternehmen, das einen Börsengang wagte, war im November 2002 „Erotic Media“. Die letzte Neuemission der gleichen Größenordnung wie die bevorstehende der Postbank kam bezeichnenderweise im Jahr 2000 vom Mutterkonzern.

Händler von Neuemissionen wittern daher Morgenluft. Wenn die Aktien der Postbank sich gut verkaufen sollten, könnte das Geldhaus eine Rolle als Leithammel im Geschäft mit neuherausgegebenen, börsennotierten Wertpapieren spielen. Andere Unternehmen könnten sich entschließen dem Beispiel des gelben Geldhauses zu folgen. Die Vorbereitungen der Mobilfunktochter der Telekom – T-Mobile – für den Gang an die Börse sind nach Angaben der „Financial Times Deutschland“ seit längerem abgeschlossen.

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