Postbank Studie: 93 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen wären am 1. Februar fit für SEPA gewesen

Nach der Verlängerung der Übergangsfrist verlangsamt oder stoppt jedes sechste Unternehmen den SEPA-Umstellungsprozess • 78 Prozent stellen dennoch zum 1. Februar um • 60 Prozent haben den Aufwand unterschätzt • Firmen im Osten aktiver als im Westen

Die EU-Kommission hat kürzlich durch ihre Entscheidung die Umstellungsfrist auf SEPA („Single Euro Payments Area“) um sechs Monate – vom 1. Februar 2014 auf den 1. August 2014 – verlängert. Eine Umfrage im Auftrag der Postbank unter kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland hat nun ergeben: 93 Prozent der befragten Firmen hätten zum 1. Februar die SEPA-Umstellung geschafft. Nur bei sieben Prozent wäre das nicht der Fall gewesen.

Beunruhigender fallen hingegen die Reaktionen auf den verschobenen Einführungstermin aus. Fast jedes sechste Unternehmen (16 Prozent) will jetzt den Umstellungsprozess auf SEPA verlangsamen oder vorübergehend sogar ganz stoppen. Hinzu kommt, dass weit mehr als die Hälfte der Firmen (60 Prozent) den Aufwand für die SEPA-Umstellung nach eigenen Angaben unterschätzt haben. Jede fünfte Firma (22 Prozent) beklagt zudem fehlende Informationen sowie mangelnde eigene Personalkapazitäten (16 Prozent).

Gefährliche Verzögerung

„Durch den Zeitdruck bei der Umstellung zum 1. Februar mussten die Unternehmen zusätzliche Leistungen oder Überstunden ihrer Mitarbeiter in Kauf nehmen“, erklärt Harald Roos, Bereichsvorstand Geschäftskunden bei der Postbank. „Dennoch raten wir jetzt davon ab, bei der Umstellung auf SEPA zu pausieren. Denn auch international ist in Sachen SEPA schon viel passiert“, so Roos. Tatsächlich wollen laut Postbank Studie 78 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen ab dem 1. Februar alle Überweisungen und Lastschriften im SEPA-Verfahren abwickeln.

Schwierigkeiten mit SEPA steigen mit der Unternehmensgröße

Die Schwierigkeiten bei der Umstellung auf SEPA steigen laut Postbank Studie tendenziell mit der Unternehmensgröße. So berichtet rund die Hälfte der Firmen mit weniger als 20 Mitarbeitern, dass sie den Aufwand der SEPA-Umstellung unterschätzt haben. Bei größeren Unternehmen sagen dies sogar nahezu drei Viertel der Befragten. Fast doppelt so häufig beklagen größere Unternehmen zudem, dass der Umstellungsprozess sehr kostenintensiv war (30 Prozent gegenüber 17 Prozent bei kleineren Unternehmen).
Umgekehrt ist das Verhältnis dagegen bei der Frage, ob zur SEPA-Umstellung genügend Informationen vorlagen. Über fehlende Informationen klagen die kleineren Unternehmen doppelt so häufig wie die größeren (27 Prozent zu 13 Prozent).

Handel mit realistischer Schätzung und Ostdeutschland vor dem Westen

Innerhalb der Branchen und Regionen zeigt die Postbank Studie ebenfalls Unterschiede. So wurde im Handel der SEPA-Aufwand seltener unterschätzt als in anderen Branchen. Fehlendes Fachpersonal zur Umstellung benannten nur sieben Prozent der Handelsunternehmen als Schwierigkeit. Mehr als doppelt so häufig – mit 16 Prozent – gaben dies zum Beispiel Dienstleister als Problem an.
Ostdeutschland ist bei der SEPA-Umstellung deutlich weiter als der Westen. 97 Prozent der ostdeutschen Unternehmen gegenüber 92 Prozent im Westen hätten sich zum 1. Februar 2014 SEPA-fähig gesehen. Noch größer ist dieser Unterschied: 85 Prozent der kleinen und mittelständischen Firmen im Osten wollen zum Ursprungstermin tatsächlich alle Überweisungen und Lastschriften in SEPA durchführen. Im Westen sind dies nur 76 Prozent.

Chancen der SEPA-Einführung

Das SEPA-Verfahren wird eingeführt, um Überweisungen und Lastschriften in Europa zu vereinfachen und einen einheitlichen Rechtsrahmen zu schaffen. „Der Auslandszahlungsverkehr wird durch SEPA genau so einfach wie bisher der Inlandszahlungsverkehr“, erklärt Harald Roos, „Dadurch eröffnen sich für die Unternehmen zusätzliche Absatzchancen.“

Hinweise zur Postbank Studie:

Zwischen dem 17. und 23. Januar 2014 erfolgte eine Stichproben-Befragung für die Postbank unter kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland aus dem YouGov Panel. Insgesamt 415 Unternehmen nahmen daran teil.

Für ihre Geschäfts- und Firmenkunden hat die Postbank weiterführende Informationen zum Thema SEPA bereitgestellt:

www.postbank.de/sepa-business
www.postbank.de/firmenkunden

Allgemeine Informationen gibt es zusätzlich unter www.postbank.de/sepa

Pressemitteilung Postbank (30.01.2014)

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