5 Jahre Lehman

Eine Chronologie der Krise. Was waren die Ursachen und wo stehen wir heute? Teil II: Die Rezession und der Weg aus der Krise.

 

Allianz SE
München, 16.09.2013

Demonstranten vor dem Weißen Turm in Thessaloniki, Griechenland.

Quelle: mavkate / Shutterstock.com

November 2008: Rezession
 

Ende 2008 sind Deutschland und viele andere Länder in der Rezession. Bruttoinlandsprodukte verschiedener Länder schrumpfen kräftig über mehrere Quartale.
 

15. November 2008: Finanzmarktreform wird angestoßen
 

Ein Treffen der G20-Länder in Washington unternimmt einen ersten Vorstoß für eine Reform des Weltfinanzsystems.
 

25. November 2008: US-Notenbank kauft hypothekenbesicherte Wertpapiere
 

Die US-Notenbank kündigt ein 800 Milliarden Dollar schweres Programm zum Aufkauf mit Krediten besicherter Wertpapiere an.
 

17. Februar 2009: Konjunkturprogramm in den USA
 

Präsident Obama unterzeichnet das Gesetz für ein Konjunkturprogramm im Volumen von 787 Milliarden US Dollar.
 

April 2009: Die Krise weitet sich aus
 

Die Weltwirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. Der Weltfinanzgipfel stemmt sich mit gemeinsamen Beschlüssen gegen die Krise.
 

3. Quartal 2009: USA aus der Rezession
 

Nach einem kumulativen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung um 4,3 Prozent von Ende 2007 bis zum zweiten Quartal 2009 beginnt eine moderate Konjunkturerholung.
 

Februar 2010: Schuldenkrise erreicht Europa
 

Die Neubewertung der Risiken führt dazu, dass sich internationale Investoren nach den Banken auch aus anderen riskanten Investments zurückziehen – erstes staatliches „Opfer“ ist Griechenland, das  durch die Beschönigung seiner Verschuldungslage viel Vertrauen verspielt hat. Die EU-Kommission geht gegen den Defizitsünder vor: Kontrollen der Statistiken, Überwachung der Sparpläne. Sorge wächst um andere europäische Staaten wie Irland und Portugal.
 

Mai 2010: Hilfen für Griechenland, Euro-Rettungsschirm aufgespannt
 

Das Hilfspaket für Griechenland unter Einbeziehung des IWF ist geschnürt. Im März hatten sich Europäer und IWF auf einen Notfallplan für Griechenland geeinigt. Im Gegenzug für ein wirtschaftliches Anpassungsprogramm stellen die EU-Staaten und IWF insgesamt bilaterale Hilfskredite von 110 Milliarden Euro bereit.
 

Als Hilfe für zukünftig in Zahlungsschwierigkeiten geratene Mitgliedstaaten wird der temporäre Euro-Schutzschirm aufgespannt, der sich aus dem Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM) und der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) zusammensetzt. 

„Tun, was immer nötig ist“
 

Die Ankündigung des EZB-Präsidenten Mario Draghi, die Europäische Zentralbank werde alles Nötige tun, um den Euro zu erhalten.

Quelle: matthi / Shutterstock.com

November 2010: Irland schlüpft unter den Euro-Rettungsschirm  

Als zweites EU-Land nimmt Irland die Hilfe der Partner in Anspruch und schlüpft unter den Euro-Rettungsschirm. EU, IWF und bilaterale Partner schnüren ein Hilfspaket von 67,5 Milliarden Euro im Gegenzug für ein Anpassungsprogramm.
 

Dezember 2010: Optimismus in Deutschland, Sorge im Süden Europas
 

Aus Deutschland kommen wieder Wirtschaftsmeldungen, die optimistisch stimmen. Sorge bereiten hingegen Nachrichten aus dem Südwesten Europas. Spanien und Portugal kommen – trotz massiver Sparbemühungen – nicht aus den Schlagzeilen. Die Schuldenkrise begleitet Europa weiter über das ganze nächste Jahr und bis in das Jahr 2012 hinein.
 

Mai 2011: Portugal schlüpft unter den Euro-Rettungsschirm
 

Portugal erhält konditionale Finanzhilfen von EFSM, EFSF und IWF im Gesamtvolumen von 78 Milliarden Euro.
 

13. Dezember 2011: Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts
 

Der verschärfte und um eine wirtschaftspolitische Überwachung erweiterte Stabilitäts- und Wachstumspakt tritt in Kraft.
 

März 2012: Einigung auf zweites Hilfspaket für Griechenland
 

Im März einigen sich die Euro-Finanzminister auf die Finanzierung eines zweiten griechischen Anpassungsprogramms für den Zeitraum 2012 bis 2014. Das Hilfspaket umfasst neben noch nicht ausgezahlten Tranchen des ersten Pakets zusätzliche konditionale EFSF-Hilfen von 130 Milliarden Euro sowie IWF-Hilfen von 28 Milliarden Euro bis zum Jahr 2016. Mittels eines freiwilligen Forderungsverzichts leisten private Gläubiger einen Beitrag zur Finanzierung des Rettungspakets in Höhe von rund 100 Mrd. Euro.
 

29. Juni 2012: Gemeinsame Bankenaufsicht für den Euroraum beschlossen
 

Auf ihrem Gipfeltreffen beschließen die Staats- und Regierungschefs des Euro-Währungsgebiets, einen einheitlichen Bankenaufsichtsmechanismus unter Führung der EZB einzurichten und, sobald dieser Mechanismus geschaffen ist, dem ESM die Möglichkeit zu geben, Banken direkt zu rekapitalisieren.
 

Juli 2012: Bankenrettungsprogramm für Spanien verabschiedet
 

Spanien kann für die Bankenrekapitalisierung über den spanischen Rettungsfonds F.R.O.B. ESM-Finanzhilfen erhalten, ohne vollständiges „Programmland“ zu werden. Im Gegenzug für Hilfsgelder von insgesamt bis zu 100 Milliarden Euro verpflichtet sich das Land zu einem sektoralen Anpassungsprogramm, in dessen Rahmen angeschlagene Banken saniert oder abgewickelt werden.
 

26. Juli 2012: „Whatever it takes“ – „Tun, was immer nötig ist“
 

Die Ankündigung des EZB-Präsidenten Mario Draghi, die Europäische Zentralbank werde alles Nötige tun, um den Euro zu erhalten, trägt maßgeblich zur Beruhigung an den Finanzmärkten bei.
 

8. Oktober 2012: Permanenter Rettungsschirm ESM tritt in Kraft
  1. Januar 2013: Fiskalpakt tritt in Kraft
 

Ziel des von 25 EU-Ländern unterzeichneten Fiskalpakts ist die Stärkung der finanzpolitischen Disziplin im Euro-Währungsgebiet (unter anderem Regel für strukturell ausgeglichenen Haushalt, Einführung nationaler Schuldenbremsen).
 

April 2013: Zypern schlüpft unter den Euro-Rettungsschirm ESM
 

Einigung mit der Troika über ein Hilfspaket von 10 Milliarden Euro im April dieses Jahres. Dazu steuert der IWF eine Milliarde Euro bei, der ESM übernimmt die verbleibenden neun Milliarden Euro. Im Gegenzug verpflichtet sich die zyprische Regierung zu einem Anpassungsprogramm sowie zur Abwicklung / Sanierung der beiden Großbanken; dabei werden auch Einlagen über 100.000 Euro nicht geschont.

  Vorbehalt bei Zukunftsaussagen

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

 

Disclaimer   Kontakt für Presse

Dr. Lorenz Weimann
Allianz SE
Tel. +49 89 3800 16891
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  Mehr Informationen 5 Jahre Lehman – Chronik der Krise Teil I Fünf Jahre nach Lehman

Pressemitteilung Allianz ( Allianz SE
München, 16.09.2013 )

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