Stärkerer Kursanstieg unter demokratischen Präsidenten

Demokrat oder Republikaner, wer ist besser für die Wall Street? Dieser Frage sind die Volkswirte der Postbank nachgegangen. Ergebnis: Während der Standard & Poor`s 500 unter den sieben republikanischen Präsidenten nur 23,7 Prozent zulegte, erreichte er in den Amtszeiten der fünf demokratischen Staatslenker einen durchschnittlichen Kursanstieg von 53,8 Prozent. „Allerdings profitierten die Demokraten von den beiden Amtszeiten Bill Clintons“, sagt Dr. Marco Bargel, der Chefvolkswirt der Postbank. „In ihnen haussierte die Wall Street in Folge des IT-Booms und der S&P 500 legte in der ersten Amtszeit 79 Prozent und in der zweiten 73 Prozent zu.“

Für das bessere Abschneiden der Aktienmärkte unter demokratischen Präsidenten gibt es einen plausiblen ökonomischen Grund. Lediglich drei von elf Rezessionen, die die USA seit dem zweiten Weltkrieg durchlebten, fanden in Amtszeiten von demokratischen Präsidenten statt. Zudem fielen die Ölpreisschocks Anfang der 1970er und 1980er Jahre ebenfalls in Amtszeiten republikanischer Präsidenten. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Republikaner allgemein eine schlechtere Wirtschaftspolitik als Demokraten betreiben. Vielmehr waren sie aufgrund der schwächeren konjunkturellen Entwicklung oft zu Reformen gezwungen, die ihre wachstumsfördernden Wirkungen erst nach mehreren Jahren entfalteten. „Insofern dürfte auch der eine oder andere demokratische Präsident die Früchte geerntet haben, die sein republikanischer Vorgänger gesät hatte“, so Bargel.

Bemerkenswert ist die zeitliche Verteilung der Aktienkursentwicklung an der Wall Street während der Amtsperioden von US-Präsidenten. Die stärksten Kurszuwächse sind regelmäßig im zweiten und dritten Jahr einer Amtszeit zu verzeichnen. Danach folgt das Wahljahr, das wider Erwarten nicht die beste Performance aufweist. Dies scheint sich auch in diesem Jahr zu wiederholen.

Der S&P 500 weist zwar aktuell ein Plus aus, es liegt aber bisher deutlich unter den durchschnittlich erreichten Kurszuwächsen des zweiten und dritten Amtsjahres von Präsident Barack Obama. Am schwächsten entwickelte sich der S&P 500 im Antrittsjahr eines Präsidenten.

Bei der Analyse der Kursentwicklung des DAX in den einzelnen Amtsjahren der US-Präsidenten seit 1960 ergibt sich nach Berechnungen der Postbank Volkswirte ein eindeutiger Unterschied zur Performance des Standard & Poor`s 500. Der deutsche Leitindex verzeichnet die beste Performance im Antrittsjahr eines US-Präsidenten. Im Durchschnitt legt er in dieser Phase mehr als 15 Prozent zu. In den restlichen drei Jahren erreicht er im Mittel jeweils nur rund ein Drittel dieser Performance.

Pressemitteilung der Deutschen Postbank AG

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