Studie ING Investment Management: Bildschirmlektüre gewinnt an Bedeutung

Insgesamt 37 Prozent der Deutschen können sich vorstellen, Zeitungen und Bücher künftig nur noch am Bildschirm – zum Beispiel am iPad – zu lesen. Die Hauptargumente für die elektronische Lektüre sind einfache Handhabung und Flexibilität.
Dies ist das Ergebnis einer von ING Investment Management Germany beauftragten Studie, die das Meinungsforschungsinstitut EARSandEYES im März 2010 durchgeführt hat. Die 30- bis 39-Jährigen sagten am häufigsten „Ja“ zur digitalen Zeitung respektive dem digitalen Buch – dicht gefolgt von den 16- bis 19-Jährigen. Von den 1.000 befragten Privatpersonen entschieden sich mit 45 Prozent versus 28 Prozent deutlich mehr Männer als Frauen für digitales Lesen.

Für weit mehr als die Hälfte der Bildschirmlektüre-Fans (61 Prozent) ist die Funktionalität der wichtigste Grund, ihre Zeitung künftig nur noch auf dem Bildschirm ihres PCs, Tablet PCs, Laptops oder iPhones zu lesen; besonders die 16- bis 19-Jährigen schätzen die bequeme Handhabung. Ein Drittel der potenziellen Nutzer gab an, dass Nachhaltigkeit für sie ein wichtiges Argument sei: Die digitale Zeitung vermeide Müll. Ebenso viele fanden, dass es einfach zeitgemäßer sei. Dies war insbesondere bei den Frauen ein häufig genannter Grund. Interessant ist, dass die Verfügbarkeit von Informationen rund um die Uhr und unabhängig vom Aufenthaltsort weniger wichtig ist, auch die Speicher- und Archivierungsmöglichkeiten der digitalen Dokumente wurden kaum als Grund angegeben. Immerhin sechs Prozent der Befürworter gehen davon aus, dass es irgendwann überhaupt keine Printmedien mehr geben wird.
Die Meinungsunterschiede zwischen den Altersgruppen waren insgesamt nicht bedeutend. Interessantes Detail: Von den als technik- und internetaffin geltenden 20- bis 29-Jährigen entschieden sich 34 Prozent der Befragten für das Lesen am Bildschirm, bei den über 60-Jährigen waren es 31 Prozent. Dass die digitale Revolution immer weiter voranschreitet und vor keiner Altersklasse mehr Halt zu machen scheint, ist ein Trend, den auch ING-Fondsmanager Tycho van Wijk beobachtet. „Diese positive Entwicklung wird noch die nächsten zwei bis zehn Jahre andauern“, ist er sich sicher. Allein die iPad-Verkaufszahlen sprechen Bände: in den USA gingen am ersten Verkaufstag 300.000 Stück über die Ladentheke – Marktforscher rechnen mit 7,1 Mio. verkauften Geräten für das laufende Jahr.
Produkte, die sich der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung anpassen, werden dabei seiner Meinung nach besonders erfolgreich sein. „In Europa wird die Zahl der über 60-Jährigen ab 2050 auf fast 35 Prozent der Gesamtbevölkerung ansteigen – das wird gravierende Auswirkungen haben, auch auf die Technologie“, erläutert der Fondsmanager. Die sogenannten „Best Ager“ würden künftig zur entscheidenden Konsumzielgruppe, so van Wijk weiter. Deshalb dürfe auch bei der Planung und Entwicklung digitaler Medien und Endgeräte die Generation 60 Plus auf keinen Fall außen vor bleiben, findet er. „Es kommt allen Unternehmen zugute, sich darauf einzustellen.“
Tycho van Wijk setzt mit seinem weltweiten Themenfonds ING (L) Invest Global Opportunities statt auf gängige Standard-Klassifizierungen der Industrie auf sieben eigene übergeordnete Hauptthemen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die digitale Revolution. Weitere – jeweils noch mit Unterthemen versehene – Investmentthemen sind beispielsweise Wirtschaftswachstum, der demographische Wandel, Änderungen im Verbraucherverhalten, Umweltveränderungen, technologische und industrielle Innovationen, sowie soziale und politische Veränderungen.

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