DSGV: Eingeschränkte Nutzung von EC-Karten an Geldautomaten

Seit dem Jahreswechsel kommt es zu Einschränkungen im Zahlungsverkehr mit ec-Karten (girocards) und Kreditkarten in Deutschland und im Ausland. Betroffen davon sind bei Sparkassen und Landesbanken rund 20 Mio. der rund 45 Mio. ausgegebenen ec-Karten und rund 3,5 Mio. der 8 Mio. ausgegebenen Kreditkarten.
Grund für die Akzeptanzprobleme ist ein verspätetes „Jahr 2000-Problem“ bei bestimmten Karten. Eine durch Lieferanten programmierte Software der betroffenen Karten ist fehlerhaft und dadurch nicht in der Lage, die neue Jahreszahl 2010 korrekt zu verarbeiten. Davon sind auch Karten der meisten anderen deutschen Kreditinstitute betroffen. Damit sind aber keine Einschränkungen bei der Kartensicherheit verbunden.
Im Einzelnen ergeben sich folgende Einschränkungen:
In Deutschland
Geldautomaten
Bei den Sparkassen sind bereits innerhalb weniger Stunden nach Auftreten der ersten Vorfälle alle 25.700 Geldautomaten so umgestellt worden, dass sie alle ec-Karten verarbeiten und die Bargeldversorgung sicherstellen können. Nach Erkenntnissen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) gilt dies auch für Geldautomaten anderer Kreditinstitute im Inland.
Beim Einsatz von Kreditkarten an Geldautomaten kann es zu Einschränkungen kommen. Es wird empfohlen, an Geldautomaten bis auf Weiteres die ec-Karten und nicht Kreditkarten einzusetzen. An einer Lösung dieser Nutzungseinschränkung wird intensiv gearbeitet.
Händlerterminals
Bei den betroffenen ec-Karten kann es Stand heute noch zu Einschränkungen im Zahlungsverkehr an rund einem Drittel der Händlerterminals kommen. Diese Probleme werden durch ein Update der betroffenen Händlerterminals innerhalb von wenigen Tagen gelöst. Das Verfahren ist bereits mit Erfolg getestet und eingeführt. Bis Donnerstag dieser Woche sollen rund 85 Prozent aller Händlerterminals wieder alle ec-Karten verarbeiten, bis Montag nächster Woche soll wieder eine 100-prozentige Funktionsfähigkeit hergestellt werden.
Rund 40 Prozent der von Sparkassen und Landesbanken ausgegebenen Kreditkarten können etwa bei 40 Prozent der Händlerterminals bis auf Weiteres nicht für Zahlungsvorgänge eingesetzt werden. Hier sollen durch Änderungen der Programmierungen der betroffenen Kreditkarten diese künftig wieder einwandfrei funktionieren und hierdurch ein Austausch der Karten vermieden werden. Den Kunden ist zu empfehlen, den Einsatz ihrer Kreditkarte zu versuchen, vorsichtshalber ab nächster Woche aber auch eine ec-Karte für Kartenzahlungen mitzuführen. Darüber hinaus ist empfehlenswert, im üblichen Umfange Bargeld mitzuführen, um notfalls bar bezahlen zu können.
Im Ausland
In weiten Teilen des Auslands kommt es derzeit zu Ein¬schränkungen im Zahlungsverkehr mit den von den Fehlern betroffenen ec-Karten und Kreditkarten an Geldautomaten und Händlerterminals. Eine Übersicht der Länder, in denen mit Nutzungseinschränkungen zu rechnen ist, wird zeitnah zur Verfügung gestellt.
Der DSGV bemüht sich derzeit auf ZKA-Ebene, kurzfristig für die fünf großen Urlaubsländer Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien durch neue Konfigurierungen der Geldautomaten und Händlerterminals eine Akzeptanz aller von Sparkassen ausgegebenen Karten sicherzustellen.
Derzeit im Ausland befindlichen Urlaubern wird empfohlen, einen Einsatz der Karte zu versuchen, da über die Hälfte der Karten von den Fehlern nicht betroffen ist und selbst betroffene Karten an vielen Terminals uneingeschränkt funktionieren. Sollte dies nicht möglich sein, wird eine Bargeldversorgung am Schalter eines Kreditinstituts mittels einer Kreditkarte empfohlen.
In Notfällen stehen für kurzfristige Bargeldüberweisungen erprobte Verfahren zur Verfügung. Die Sparkassen werden kurzfristig weitere Verfahren der Bargeldversorgung im Ausland anbieten. Im Bedarfsfalle wird Kunden empfohlen, mit ihrer Sparkasse dazu Kontakt aufzunehmen.
Noch in das Ausland reisenden Kunden wird empfohlen, die Zahlungsfähigkeit ergänzend durch Reiseschecks sicherzustellen. Diese sind über Sparkassen zu erhalten.
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband bedauert die aufgetretenen Fehler und entschuldigt sich im Namen aller Sparkassen und Landesbanken bei den betroffenen Kunden. Diese werden derzeit identifiziert, um mit ihnen direkt Lösungen zu finden. Bei der großen Zahl der Betroffenen und der Komplexität der Verfahren wird dies allerdings einige Tage in Anspruch nehmen.
Aktuelle Informationen wird der DSGV ab sofort regelmäßig über www.sparkasse.de zur Verfügung stellen. Dies betrifft auch eine regelmäßig aktualisierte Liste der Länder, bei denen Probleme im Zahlungsverkehr bestehen. (Pressemitteilung DSGV)

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