Immobilienfinanzierung: Gut vorbereitet, gut beraten

Eine sechsstellige Summe geben die meisten Menschen nur einmal im Leben aus: Beim Erwerb der eigenen vier Wände. Meist läuft die Baufinanzierung über 20 bis 30 Jahre. „Wer sich so langfristig verschuldet, sollte sich für die Vorbereitung der Finanzierung ausreichend Zeit nehmen und auf das Gespräch mit dem Finanzierungsberater gezielt vorbereiten“, rät Schwäbisch Hall-Expertin Kathrin Mühe. Wer sich vorab genau überlegt, welche Fragen er einem Berater stellen muss, hat schon die erste Hürde genommen, findet Mühe, die eine „Fünf-Punkte-Checkliste Baufinanzierung“ erstellt hat: „Ein guter Berater wird jeden dieser Punkte von sich aus an-sprechen. Ein gut vorbereiteter Häuslebauer wird nachfragen, bis er eine befriedigende Antwort erhält.“ 1. Finanzierungsplan: Bloße Zahlenvergleiche (Zinsen, Laufzeiten u.ä.) sagen – isoliert betrachtet – nicht immer viel darüber aus, ob eine Finanzierung zum jeweiligen Bauherrn passt, vor allem weil sie in der Regel aus mehreren Bausteinen besteht. Um das ganze Vorhaben überschauen zu können, ist daher ein detaillierter, individueller Finanzierungsplan bis zur vollständigen Entschuldung ein Muss. Die wichtigsten Eckdaten darin reichen von der jeweiligen monatlichen Belastung über die Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung und die Möglichkeit von Sondertilgungen bis zu den Gesamtkosten der Finanzierung. 2. Förderung: Vor allem umwelt- und energiebewusste Bauherren haben oft Anspruch auf öffentliche Fördermittel. Insbesondere die Programme der KfW-Förderbank bieten zinsverbillig-te Darlehen und Zuschüsse, die eine Finanzierung insgesamt spürbar günstiger machen können. Der Knackpunkt: KfW-Förderungen können Bauherren nicht selbst, sondern nur über ihre Bank oder Bausparkasse beantragen – hier ist der Finanzierungsberater besonders gefordert. Aber auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie häufig auch die Länder und sogar Gemeinden verfügen über Fördertöpfe – auch darüber sollte der Berater Bescheid wissen. 3. Zinsbindung: Das anhaltend niedrige Zinsniveau sollten Bauherren nutzen und die Zinsen für ihre Baudarlehen möglichst langfristig festschreiben lassen. Kredite mit einer Zinsbindung von 15 oder 20 Jahren müssen dabei nicht teurer sein als solche mit 10-jähriger Laufzeit. Wichtig: Immer mehrere Angebote einholen, genau vergleichen und geschickt verhandeln. Dabei auch die Vorteile verschiedener Finanzierungsbausteine miteinander kombinieren. Noch wichtiger: Nicht Nominal- und Effektivzins verwechseln oder mit-einander vergleichen! 4. Tilgung: Eine schnellere Tilgung senkt die Gesamtkosten. Angesichts der Niedrigzinsphase sollte man daher überlegen, ob man auch zwei statt ein Prozent Tilgung leisten kann. Voraus-setzung: Die monatliche Belastung muss tragbar sein. Faustregel: Maximal 40 Prozent des regel-mäßig verfügbaren Nettoeinkommens für Zins und Tilgung aufwenden. 5. Entschuldung: Häuschen oder Eigentumswohnung müssen spätestens beim Eintritt in den Ruhestand vollständig entschuldet sein. Nur dann wirkt mietfreies Wohnen im Alter wie eine zweite Rente. Wer plant, zu verringerten Bezügen vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, sollte dies bei der zeitlichen Planung der Finanzierung entsprechend ansprechen. (Pressemitteilung NBB GmbH)

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