Techniker Krankenkasse schließt Versorgungsvertrag mit dem Gamma Knife Center Hannover

TK-Versicherte mit einem Hirntumor können sich ab sofort im einzigen interdisziplinären Zentrum für Radiochirurgie und Strahlentherapie in Norddeutschland mit dem 4 Millionen Euro teuren Gamma Knife behandeln lassen. Die Kasse übernimmt die Kosten für diese innovative Therapie. „Wir kombinieren mit diesem Versorgungskonzept Sicherheit und Innovation für unsere Versicherten und ermöglichen ihnen damit am medizinischen Fortschritt teilzunehmen“, erklärt Ernst Thiel, Leiter der TK-Landesvertretung Niedersachsen.
Mit dem Gamma Knife, was übersetzt Strahlenmesser bedeutet, werden gut- und bösartige Tumore im Bereich des Kopfes sicher, präzise und äußerst schonend therapiert. Weder muss der Patient wochenlang täglich bestrahlt werden, noch wird sein Kopf in einer Operation geöffnet. Eine einzige Bestrahlung mit dem Gamma Knife löscht den Tumor einfach aus. Dieses Behandlungsangebot ist in Norddeutschland einmalig. Bundesweit gibt es nur noch drei weitere Zentren, die diese Therapie durchführen können.
Gamma Knife – die sanfte Alternative
Für Patienten mit gut- und bösartigen Hirntumoren gibt es mehrere alternative Therapien. Zum einen die operative Tumorentfernung, zum anderen die Bestrahlung. Bei Bestrahlungen unterscheidet man zwischen der meist mehrwöchigen (fraktionierten) Bestrahlung mit dem Linearbeschleuniger und der radiochirurgischen einmaligen (einzeitigen) Hochpräzisionsbestrahlung mit dem Gamma Knife.
Die Therapie mit dem Gamma Knife wird ambulant durchgeführt, somit kann der Patient bereits am darauf folgenden Tag seinen gewohnten Lebensgewohnheiten (Arbeiten, Sport treiben, etc.) nachgehen. „Dadurch verbessert das Gamma Knife-Verfahren die Lebensqualität der Erkrankten erheblich“, ist sich Ernst Thiel sicher. Bei der konventionellen Bestrahlung muss der Patient in der Regel fünf Wochen täglich in ein hierfür geeignetes größeres Strahlenzentrum fahren. Dies beeinträchtigt und stigmatisiert den Patienten stark, da er über einen langen Zeitraum immer wieder mit seiner Grunderkrankung konfrontiert wird.
Gerade bei kleinen Tumoren ist das Gamma Knife die bessere Wahl Der Einsatz des Strahlenmessers ist bei fünf Indikationen (Metastasen im Gehirn, Meningeome, Akustikusneurinome, Hypophysenadenome, Angiome) nachweislich geeigneter als die mehrwöchige Bestrahlung: Vor allem bei kleinen bösartigen Tumoren ist das Ziel einer Bestrahlung die komplette Tumorabtötung. Dieses Ziel wird nur dann erreicht, wenn eine sehr hohe punktuelle Dosis auf den Tumor einwirkt. Die Bestrahlung wird auf den Zehntelmillimeter genau auf das kranke Gewebe gerichtet, so dass gesunde Hirnstrukturen geschont werden. „Die Hochpräzisionsbestrahlung mit dem Gamma Knife löscht den Tumor komplett aus“, versichert Neurochirurg Dr. med. Otto Bundschuh.
Schnellere Behandlung
„Ob ein Patient mit dem für ihn wesentlich angenehmeren Gamma Knife bestrahlt wird, oder wochenlang täglich wird außerhalb dieses Vertrages im Einzelfall entschieden. Ein Prozess, der mitunter Monate dauert“, sagt der Neurochirurg, der das Gamma Knife Center gemeinsam mit Werner Brenneisen, Diplom Physiker und Facharzt für Strahlentherapie, betreibt. Auch Werner Brenneisen freut sich über den ersten Vertrag mit einer Krankenkasse und betont: „Damit entscheidet die TK ohne zeitliche Verzögerungen zum Wohle ihrer Versicherten.“
„Sowohl aus medizinischer als auch aus psychologischer Sicht ist die einmalige Bestrahlung mit dem Gamma Knife der mehrwöchigen Bestrahlung in vielen Fällen vorzuziehen. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr, dass die TK mit diesem Vertrag zum Wohle ihrer Mitglieder und Patienten mit einem Hirntumor entschieden hat“, sagt Dr. Bundschuh. (Pressemitteilung Techniker Krankenkasse)

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