Grundkapitalerhöhung der DZ Bank läuft an

Die DZ BANK Gruppe hat in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld ein Ergebnis vor Steuern von 643 Millionen Euro für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2009 erzielt. Das entspricht einer Steigerung um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr (erstes Halbjahr 2008: 496 Millionen Euro).
Die operativen Erträge in der DZ BANK Gruppe stiegen im ersten Halbjahr kräftig auf 2.229 Millionen Euro nach 1.836 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. „Unsere gemeinsamen Erfolge mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken in fast allen Geschäftsfeldern der DZ BANK Gruppe sind ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie die genossenschaftliche Organisation die Finanzkrise schultert und ihre Marktposition stärkt“, sagte Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK AG. „Angesichts des unverändert schwankungsanfälligen Marktumfelds erwarten wir aber, dass sich der positive Ergebnistrend des ersten Halbjahres nicht in vergleichbarem Umfang für das zweite Halbjahr fortschreiben lässt“, so Kirsch.
DZ BANK Gruppe: Ergebnis zum 30. Juni 2009 (nach IFRS)
Das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld im ersten Halbjahr 2009 spiegelt sich auch in den Zahlen der DZ BANK Gruppe wider. Dennoch überwiegen die positiven operativen Entwicklungen, insbesondere im Provisions- und Handelsergebnis.
Der Zinsüberschuss verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent auf 1.324 Millionen Euro. Während das Kundengeschäft bessere Margen zulässt, wirkten sich die Zinsentwicklung am Kapitalmarkt sowie der erhöhte Eigenmittelbedarf belastend auf den Zinsüberschuss der DZ BANK Gruppe aus.
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft erhöhte sich auf -373 Millionen Euro gegenüber -105 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. „Wir sehen nach dem schweren Einbruch der Weltwirtschaft erste Anzeichen einer Bodenbildung und sogar eine Erholung im Warenverkehr sowie an den Geld- und Kapitalmärkten. Wir müssen aber weiterhin mit steigenden Insolvenzzahlen und daher auch mit höheren Kreditausfallrisiken rechnen. Hierfür haben wir Vorsorge getroffen. Die DZ BANK ist stark genug, die konjunkturellen Belastungen zu schultern und ihre Marktchancen weiter zu nutzen“, erklärte Kirsch.
Während sich der Provisionsüberschuss in der DZ BANK Gruppe um 2,8 Prozent auf 447 Millionen Euro erhöhte, stieg er in der DZ BANK AG sogar um 34,3 Prozent auf 137 Millionen Euro, insbesondere aufgrund eines hohen Volumens an Rentenemissionen unter Führung der DZ BANK AG. „Wir sehen nahezu bei allen Unternehmen der DZ BANK Gruppe erfolgreiche Initiativen im gemeinsamen Vertrieb mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken“, so Kirsch.
Das Handelsergebnis erreichte 689 Millionen Euro und übertraf damit den Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 64 Millionen Euro signifikant. Der weitaus überwiegende Teil dieses Ergebnisses wurde in Höhe von 680 Millionen in der DZ BANK AG erwirtschaftet (erstes Halbjahr 2008: 20 Millionen Euro). Das rege Kundengeschäft der DZ BANK AG in Kapitalmarktprodukten, vor allem in Zertifikaten und in Zinsprodukten, lieferte hierfür einen wesentlichen Beitrag. Die DZ BANK konnte ihre Marktstellung deutlich verbessern. Das Geschäft mit Anleihen und Zinsderivaten konnte mit Volksbanken und Raiffeisenbanken, institutionellen Kunden und Firmenkunden ausgebaut werden.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen lag bei -318 Millionen Euro im Vergleich zu -180 Millionen im ersten Halbjahr 2008. Hierin sind erforderlich gewordene Wertberichtigungen auf ABS-Wertpapiere in Höhe von 169 Millionen Euro berücksichtigt.
Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft, das in der DZ BANK Gruppe ausschließlich vom R+V-Versicherungs-Teilkonzern verantwortet wird, belief sich auf 118 Millionen Euro nach 152 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft konnten um 15,8 Prozent auf 5.105 Millionen Euro gesteigert werden. Die sich langsam erholenden Kapitalmärkte wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus Kapitalanlagen aus. Es erhöhte sich deutlich von 437 Millionen Euro auf 1.058 Millionen Euro. Die Versicherungsleistungen stiegen auf 5.203 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2008: 3.900 Millionen Euro) im Wesentlichen aufgrund höherer Dotierungen versicherungstechnischer Rückstellungen bei Personenversicherungsunternehmen.
Die Verwaltungsaufwendungen nahmen leicht um 1,8 Prozent auf 1.213 Millionen Euro ab. Die Aufwand-Ertrags-Relation verbesserte sich deutlich von 67,3 Prozent im ersten Halbjahr 2008 auf 54,4 Prozent.
Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich auf 643 Millionen Euro nach 496 Millionen Euro im Vergleichszeitraum.
Die Kernkapitalquote belief sich zum 30. Juni 2009 auf 8,6 Prozent (31. Dezember 2008: 7,4 Prozent).
Ausblick
„Auch wenn das weiterhin unsichere wirtschaftliche Umfeld keine verlässliche Prognose für das Jahresende zulässt, gehen wir bei sich stabilisierenden Marktbedingungen von positiven Geschäftsentwicklungen in der gesamten DZ BANK Gruppe aus“, sagte Kirsch. Den guten Auftakt verdanke die DZ BANK Gruppe dem geschlossenen Auftreten im genossenschaftlichen FinanzVerbund und damit der gemeinsamen Marktbearbeitung mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken. „Der genossenschaftliche FinanzVerbund hat bewiesen, dass er der verlässliche und kompetente Finanzpartner vor Ort ist, davon profitiert auch die DZ BANK Gruppe“, so Kirsch. Es sei das Ziel, die DZ BANK Gruppe noch stärker auf die Volksbanken und Raiffeisenbanken auszurichten, so dass der genossenschaftliche FinanzVerbund 2015 der führende Allfinanzanbieter in Deutschland sei. Hierfür würde sich die DZ BANK mit dem „Programm 2011“ vorbereiten. „Die Marktinitiativen im Mittelstandsgeschäft, im Transaction Banking und im Private Banking sowie die geplanten Kosteneinsparungen in Höhe von 110 – 130 Millionen Euro sind mit Maßnahmen hinterlegt. Das Programm befindet sich voll in der Umsetzung“, sagte Kirsch.
Wie bereits angekündigt, plant die DZ BANK nach den bisher eingeleiteten Kapitalmaßnahmen im ersten Halbjahr – dazu zählen die erfolgreiche Tier I-Platzierung mit einem Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro sowie die Eigenkapitalentlastung durch die BVR-Garantie – zudem die Stärkung des Grundkapitals um bis zu 400 Millionen Euro im zweiten Halbjahr 2009. (Pressemitteilung der DZ Bank)

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