KfW-Geschäftsergebnis 2008 von IKB-Rettung und Finanzmarktkrise geprägt

Die KfW Bankengruppe hat in einem schwieriger werdenden wirtschaftlichen Umfeld die intensive Förderung mit einem Gesamtvolumen von 70,6 Mrd. EUR erfolgreich auf hohem Niveau fortgesetzt.

Der Umfang der zugesagten Finanzierungen stieg sogar um 3,6 % auf das Rekordniveau von 69,0 Mrd. EUR (Vergleichsperiode 66,6 Mrd. EUR). Die Verbriefungen sind dagegen, weil die Märkte für solche Produkte ausgetrocknet waren, stark auf 1,6 Mrd. EUR (Vergleichsperiode 19,0 Mrd. EUR) zurückgegangen.

Das gestiegene Finanzierungsneugeschäft zeigt sich auch im Abschluss des KfW-Konzerns, der auf Basis der internationalen Bilanzierungsregeln IFRS erstellt wird.

Das Geschäftsvolumen stieg aufgrund der regen Kreditnachfrage gegenüber dem 31.12.2007 (417,0 Mrd. EUR) um 8,9 % auf 454,1 Mrd. EUR, die Bilanzsumme hat sich sogar um 11,5 % auf 394,8 Mrd. EUR erhöht.

Die Zinsverbilligungsleistungen der KfW wurden im Geschäftsjahr 2008 um 5,8 % auf 606 Mio. EUR weiter aufgestockt.

Trotz der gestiegenen Förderleistungen hat sich das Betriebsergebnis vor Bewertungen mit 1,6 Mrd. EUR (Vergleichsperiode: 1,4 Mrd. EUR) positiv entwickelt und bildet damit weiterhin die stabile Basis für eine nachhaltige Fortführung der auf hohem Niveau liegenden Förderaktivitäten.

Die Risikolage im Kerngeschäft erweist sich bei deutlich wachsendem Förderkreditniveau als stabil, für die besonderen Risiken aus der sich ausweitenden Finanz- und Wirtschaftskrise wurde bereits 2008 angemessen Vorsorge getroffen.

Der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe Dr. Ulrich Schröder sagte: "Trotz der verstärkten konjunkturellen Abschwächung und einer gleichzeitig kritischen Lage an den Finanzmärkten hat die KfW ihre Förderaktivitäten erfolgreich auf hohem Niveau weitergeführt.

Das bilanzielle Ergebnis ist erheblich durch die Auswirkungen der IKB-Rettung sowie durch die direkten und indirekten Folgen der massiven Verwerfungen an den Finanzmärkten geprägt.

Dennoch bleibt die KfW operativ weiterhin stark und verfügt damit über eine gute Basis für die nachhaltige Fortführung der Förderaktivitäten auf hohem Niveau.

In einem Umfeld einer sich weiter abkühlenden Wirtschaft legen wir unser Hauptaugenmerk 2009 zunächst auf die kurzfristige Umsetzung der konjunkturstützenden Maßnahmenpakete der Bundesregierung und kommen damit unseren Aufgaben als größte deutsche Förderbank verantwortungsvoll nach.

Zur Deckung des geplanten Refinanzierungsbedarfs von 75 Mrd. EUR werden wir auf unsere bewährte Mischung unterschiedlicher Instrumente zurückgreifen."

Das Ergebnis des KfW-Konzerns unterlag auch 2008 außerordentlich hohen Belastungen. Wie schon im Vorjahr waren zum einen die Risikoabschirmungsmaßnahmen und der Verkauf der in existenzielle Nöte geratenen IKB ursächlich.

Zum anderen mündete die durch die US-Subprimekrise 2007 ausgelöste und im Jahresverlauf weiter verschärfte Finanzmarktkrise zum Jahresende in massiven Marktverwerfungen, aus denen negative Auswirkungen auf das Wertpapierportfolio sowie die rein IFRS-induzierten Ergebniseffekte resultierten.

– Im Zusammenhang mit der Risikoabschirmung und dem Verkauf der
IKB entstanden 2008 Belastungen von insgesamt 1,2 Mrd. EUR. Die
bei der KfW noch verbleibenden Risiken sind begrenzt.

– Im Zuge der weiteren Verschärfung der Finanzmarktkrise kam es trotz konservativer Anlagepolitik für mittlerweile nahezu alle Anlageklassen zu deutlichen Marktwertabschlägen. Die Ergebnisbelastungen hieraus beliefen sich bei einem Wertpapierbestand von rund 43 Mrd. EUR auf insgesamt 1,5 Mrd. EUR.

– Hinzu kommen negative Folgen aus der Lehman-Insolvenz und dem Island-Moratorium von insgesamt 0,7 Mrd. EUR.

– Darüber hinaus resultierten aus den Marktverwerfungen – 0,6 Mrd. EUR rein IFRS-bedingte Effekte im Rahmen der Bewertung von Derivaten, die in geschlossenen Risikopositionen ausschließlich der Absicherung dienen. Diese Ergebniseffekte sind wirtschaftlich unbegründet und sollten deshalb bei der Bewertung
der Ergebnisse außer Acht bleiben.

Der zum 31.12.2008 trotz eines starken operativen Ergebnisses ausgewiesene Konzernverlust beträgt 2,7 Mrd. EUR (Vergleichsperiode: – 6,2 Mrd. EUR). Der um die wirtschaftlich nicht sachgerechten Belastungen bereinigte Konzernverlust beläuft sich auf 2,1 Mrd. EUR.

Pressemitteilung der KfW

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