Forsa-Umfrage: Mehrheit der Bundesbürger gegen geplante Erbschaftsteuerreform

Deutlich mehr als die Hälfte der Bundesbürger (56 Prozent) sind dafür, die Erbschaftsteuer zu vereinfachen oder sie ganz abzuschaffen. Nur gut ein Drittel (36 Prozent) spricht sich dafür aus, an unterschiedlichen Steuertarifen festzuhalten.

Das ergab eine Blitzumfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen. Vor allem jüngere Menschen plädieren für die generelle Abschaffung der Erbschaftsteuer – in den Altersgruppen zwischen 14 und 44 Jahren ist jeder zweite dafür.

Zwei Drittel gegen Doppelbesteuerung

Eine starke Rolle hat bei den Befürwortern der Abschaffung oder der Vereinfachung auf einen niedrigen, aber dafür einheitlichen Steuertarif offenbar auch das Gerechtigkeitsempfinden gespielt.

Immerhin teilen fast zwei Drittel der Befragten, nämlich 63 Prozent, die Meinung vieler Kritiker der anstehenden Erbschaftsteuerreform, dass die vererbten Vermögen vom Erblasser bereits zu Lebzeiten zum Beispiel durch die Einkommensteuer versteuert worden sind.

Gefragt wurde auch nach den Folgen der derzeit geplanten Erbschaftsteuerreform speziell für die Familienunternehmen.

Müssten die Erben eines Familienunternehmens ihren Betrieb unter vielfältigen Auflagen über mehrere Jahre hinweg weiterführen, dann wäre nach Ansicht von 54 Prozent der Befragten zu befürchten, dass sie das Unternehmen verkaufen oder ins Ausland verlagern würden.

Nur 38 Prozent halten diese Sorge für unbegründet.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass das Allgemeinwissen über die Erbschaftsteuerreform im Vergleich zu vielen anderen Steuerthemen erstaunlich hoch ist:

58 Prozent der Befragten haben in letzter Zeit etwas über dieses Thema gehört oder gelesen, und das relativ unabhängig vom Bildungsgrad oder den Einkommensverhältnissen.

"Die Umfrage zeigt: Die Sorge um die Erbschaftsteuer bewegt breite Teile der Bevölkerung. Und: Die Ergebnisse sollten für die Politik Anlass sein, die gewichtigen Sorgen vieler Menschen um ihr Eigentum ernst zu nehmen", so das Fazit von Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen.

"Dieses wäre wichtiger, als sich in nächtlichen Sitzungen auf Biegen und Brechen in weiteren Detailproblemen zu verhaken."

Pressemitteilung der Stiftung Familienunternehmen

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