Beim Screening werden Hautveränderungen früh erkannt

Sonnenlicht macht aktiv, und knackige Bräune ist für viele ein Schönheitsideal. Doch Sonnenbaden birgt auch Gefahren: Wer sich immer wieder einen Sonnenbrand holt, riskiert nicht nur runzlige Haut, sondern langfristig auch Hautkrebs.

"Schützen Sie sich deshalb vor der Sonne und gehen Sie regelmäßig zum Haut-Check", rät Dr. Bernhard Egger, Hautarzt und Leiter des Stabsbereichs Medizin im AOK-Bundesverband. Ab 1. Juli 2008 können gesetzlich Krankenversicherte ab dem 35. Geburtstag alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening in Anspruch nehmen. Die AOK übernimmt diese Früherkennungs-Untersuchung für ihre Versicherten seit Juni 2007.

Etwa 140.000 Menschen in Deutschland erkranken nach Angaben der Deutschen Krebshilfe jedes Jahr an Hautkrebs, rund 3.000 sterben daran. Die Zahl der Neuerkrankungen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. "Eine der wichtigsten Ursachen dafür ist der weit verbreitete Wunsch nach Bräune um jeden Preis", warnt Hautarzt Egger.

Am häufigsten ist der sogenannte Basalzell-Hautkrebs, auch Basaliom genannt. Er bildet zwar keine Tochtergeschwülste wie der schwarze Hautkrebs. Doch auch er wächst zerstörerisch in das umgebende Gewebe hinein und muss möglichst frühzeitig entfernt werden. Der Schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) tritt seltener auf, ist aber eine der bösartigsten und gefährlichsten Krebsarten überhaupt.

Schleichende Entwicklung

Hautkrebs entwickelt sich schleichend. "Frühstadien lassen sich gut entfernen und meist auch heilen. Deshalb ist es wichtig, die Haut selbst zu untersuchen und Früherkennungs-Untersuchungen wahrzunehmen", sagt Egger. Beim Haut-Check untersucht der Arzt den ganzen Körper nach auffälligen Muttermalen, Leberflecken und krankhaften Veränderungen. Außerdem bestimmt er den Hauttyp, berät zur Sonnenempfindlichkeit der Haut und gibt Tipps, wie man sich vor UV-Strahlung schützen kann. Die Untersuchung führen Allgemeinmediziner, Internisten, praktische Ärzte und Hautärzte durch. Bei Verdacht auf eine Erkrankung folgt eine Untersuchung des Gewebes auf bösartige Zellen.

Um Hauterkrankungen vorzubeugen, ist der richtige Umgang mit der Sonne entscheidend. "Guter Hautschutz ist genauso einfach wie wirksam: Halten Sie sich so viel wie möglich im Schatten auf. Tragen Sie außerdem möglichst eine Kopfbedeckung und sonnendichte Kleidung", empfiehlt Egger. Die pralle Mittagssonne sollten selbst Sonnenanbeter meiden. Unbedeckte Körperstellen sollten sie mit einem Sonnenschutzmittel eincremen. Welcher Lichtschutzfaktor notwendig ist, hängt vom Hauttyp ab.

"Braun wird man auch im Schatten"

Wer sicher braun werden will, sollte deshalb zunächst seinen Hauttyp bestimmen. Für Menschen mit extrem sonnenempfindlicher Haut ist beispielsweise eine Sonnenschutzcreme mit einem Lichtschutzfaktor zwischen 20 und 30 geeignet. "Braun wird man auch mit Sonnenschutzcreme und im Schatten. Es dauert zwar länger, hält dafür aber auch länger an", sagt Egger. Nach dem Schwimmen oder Schwitzen muss nachgecremt werden. Die neue Schicht Lotion verlängert allerdings nicht die Schutzwirkung. Vom Vorbräunen im Solarium rät der Hautarzt ab: "Zuviel UV-Strahlung, egal ob künstlich oder natürlich, schadet der Haut und lässt sie schneller altern. Solariumsbräune bietet auch keinen effektiven Schutz vor Sonnenbrand im Urlaub."

Die AOK beteiligt sich an der bundesweiten Präventionskampagne Haut (neue Website), die unter dem Motto "Deine Haut, die wichtigsten zwei Quadratmeter Deines Lebens" steht.

Im Versichertenportal der AOK (neue Website) gibt es außerdem zahlreiche individuelle Test-Möglichkeiten, unter anderem einen "Hauttypen-Test" und einen "Sonnentypen-Test".

Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes

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