Schwäbisch Hall warnt vor Eingriff in die Wohnungsbauprämie

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall begrüßt grundsätzlich die geplante Einbeziehung von Wohneigentum in die Altersvorsorgeförderung, hält aber erhebliche Nachbesserungen an den bekannt gewordenen Eckpunkten des Koalitions-Konzepts für notwendig.

Vorstandsvorsitzender Dr. Matthias Metz befürchtet bei der Einpassung des Bausparvertrags in die hoch komplexen Riester-Fördervorschriften einen übermäßigen Regelungsbedarf, der nicht im Interesse der Kunden liegt.

„Das bewährte Bausparen muss auch in Zukunft transparent und leicht nachvollziehbar bleiben“, so Metz am Rande der Jahres-Pressekonferenz des Unternehmens in Stuttgart.

Gegen den Vorschlag, Riester-Guthaben zur Eigenheimfinanzierung nutzen zu können und Tilgungsbeiträge für Wohnungsbaukredite zu fördern, sei nichts einzuwenden.

Im Interesse der Kunden übt Metz jedoch Kritik an der nachträglichen Besteuerung der erhaltenen Förderbeiträge.

Ausdrücklich warnt er vor einer Beschränkung der Bausparförderung:

„Wer in die Wohnungsbauprämie eingreift, setzt die Popularität des Bausparens als Einstieg in die Vermögensbildung bei jungen Menschen aufs Spiel. Das kann gesellschaftspolitisch nicht gewollt sein.“

Mit der Neuregelung erkenne die Politik den Erwerb der eigenen vier Wände als Form der Altersvorsorge an. Bauherren und Erwerber werden von der geplanten „Eigenheim-Rente“ grundsätzlich profitieren, so Metz:

„Wenn unsere Kunden ihr Riester-Guthaben für die Eigenheimfinanzierung nutzen, stärken sie ihre Eigenkapitalbasis. Die geplante Förderung der Tilgungsbeiträge entlastet sie bei der Schuldentilgung.“

Im Zusammenhang mit der neuen „Eigenheim-Rente“ steht – im Gegensatz zu den Absichtserklärungen des Koalitionsvertrags – auch die Bausparförderung zur Diskussion.

Die Regierung plant eine Begrenzung der Wohnungsbauprämie: Künftig soll die siebenjährige Bindungsfrist von geförderten Bausparmitteln durch einen dauerhaften wohnwirtschaftlichen Verwendungszwang ersetzt werden.

Diesen Vorschlag lehnt Schwäbisch Hall ab. Die Wohnungsbauprämie motiviert vor allem junge Menschen zum Bausparen.

Sie schätzen die Vorzüge der staatlichen Förderung bei gleichzeitiger Wahlfreiheit und Flexibilität.

Im Falle einer unbefristeten Zweckbindung der geförderten Bausparmittel befürchtet Schwäbisch Hall-Chef Matthias Metz Nachteile für die Sparmotivation junger Leute:

„Die Wohnungsbauprämie verliert dadurch an Attraktivität. Junge Leute würden das Bausparen – bisher eines der beliebtesten Finanzprodukte bei unter 25-Jährigen – in vielen Fällen gar nicht erst in Betracht ziehen.“

Die Bausparförderung hält Schwäbisch Hall in der bestehenden Form für erfolgreich: Das Bausparen führt junge Menschen erst zum zielgerichteten Sparen und langfristig zur Eigentumsbildung, so die Erfahrung der Bausparkasse.

Das sei gut für Neubau und Wohnungsbestand. Zugleich weist Schwäbisch Hall auf den gesellschaftspolitischen Nutzen des Bausparsystems hin:

„Junge Menschen machen mit dem Bausparen Erfahrungen, die sie vor überzogenem Konsum, Überschuldung und fehlender Eigenvorsorge schützen.“

Das ist eine Konsequenz, der Metz vor dem Hintergrund der US-Hypothekenkrise und ihren Auswirkungen besondere Bedeutung beimisst.

Schwäbisch Hall fordert die Koalitionspolitiker auf, die guten Ansätze bei der Integration der Wohnimmobilie in die Altersvorsorgeförderung nicht mit unnötigen Änderungen bei der Bausparförderung zu verbinden.

Pressemitteilung der Schwäbisch Hall

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
* Pflichtfelder

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.